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Jahren bei einem Verwandten im Oberlande weilte, um daselbst in häuslichen Geschäften und weiblichen Arbeiten unterrichtet zu werden. Sie kam kurz nachher zurück, als der junge Pfarrer in der Nachbarschaft eingezogen war. Bei den Besuchen, welche derselbe ihrem Vater machte, lernte er sie als ein häusliches, frommes Mädchen kennen. Er gewann sie lieb, und sie wurde seine Gattin.

Vergnügt lebten sie nun in ihrer Gemeinde, gingen oft zu dem Vater, und dieser besuchte sie wieder. Jährlich kamen die Eltern des Predigers auch einigemal zum Besuche dorthin, und das waren dann angenehme Tage. Gott gab ihnen drei Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, welche zu ihrer Freude heranwuchsen. Geräuschlose Thätigkeit, herzliche Liebe und ungeheuchelte Frömmigkeit herrschte in diesem Familienkreise. Besonders schön ließ sich’s ansehen, wenn die Eltern der Familie anwesend waren. O, ein Blick in diesen Familienbund entzückte! Alles beeiferte sich, den Großeltern Liebe und Ehre zu beweisen. Und wie sich dann die guten Alten an der Liebe und an dem Wohlstande ihrer Kinder und Enkel ergötzten! Dankende Blicke richteten sie dabei zum Himmel.



Empfohlene Zitierweise:
Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/102&oldid=- (Version vom 15.9.2022)