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Großvater, der Herr hat wohl des Geldes sehr viel, daß es für ihn nicht viel Werth haben mag. Und wer Violen gibt, der gibt ja Gottes Gabe, wie der, der Gold gibt, das doch auch eine Gabe von Gott ist. Es kommt nur darauf an, mit welcher Gesinnung man etwas gibt.

So sprachen der Großvater und seine liebe Adelaide noch manches über diesen schönen Morgen, und auch nach diesem Tage sprachen sie oft von dem guten fremden Herrn. Und heiter und zufrieden, wie bisher, lebten sie in ihrer Hütte auf der Alpenhöhe.

Aber eines Tages wurde die friedliche Ruhe des alten Hirten in große Unruhe verwandelt. Der Landammann des Cantons ließ ihn zu sich rufen. Was für eine Ursache das haben könnte, vermochte er nicht zu errathen, so sehr er sich auch die Nacht darüber bedachte. Am frühen Morgen machte er sich auf den Weg zu dem Orte, wo der Landamman wohnte. Und als er daselbst angekommen war, fragte er, ob der Herr Amman ihn gemeint habe, der erscheinen solle? Und er hörte, daß Er eben gemeint sey. Nun fragte der Landamman ihn über seinen Namen, sein Alter, seine Eltern und Geschwister. Über alles konnte er genügende Nachricht geben; aber nicht über einen Bruder, der vor vielen vielen

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/56&oldid=- (Version vom 4.8.2020)