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war ein sehr artiger Mann, und auch ein Fremdling in Amerika. Er hatte die Schweizer schon oft gebeten, daß sie einmal den Sonntag bei ihm zubringen möchten; aber das hatte sich immer noch nicht schicken wollen. Jetzt aber folgten sie gerne seiner Einladung, und blieben als Gäste bei dem freundlichen Manne.

Als man nun zu Tische gehen wollte, führte der Kaufmann sie in ein geräumiges schönes Zimmer, das mit vielen Gemälden geziert war. Man setzte sich zu Tische, und nach einem einfachen Mahle, das durch freundschaftliche heitere Unterhaltung gewürzt wurde, führte der Kaufman seine Gäste in seinen Garten. Nur Adelaide blieb im Zimmer zurück. Sie wünschte die Gemälde einmal zu betrachten. Welche freudige Überraschung war es für sie, als sie unter denselben eine Schweizerlandschaft erblickte! Sie blieb mit glänzenden Augen vor derselben stehen, und wer beschreibt die Freude, die sie empfand, als sie die Gegend ihrer Heimat darin erkannte. Gott, rief sie aus, da bin ich ja zu Hause! Da ist die Alp, wo unsere Heerden weiden, da unten im Thale das Dörfchen, wo ich geboren ward, und wo der Großvater im Grabe schläft. Indem trat der Kaufmann und die ganze Gesellschaft ins Zimmer.

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/70&oldid=- (Version vom 4.8.2020)