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Lächelnd trat er zu ihr und sprach:

– Ei, da werden Sie einen freundlichen Blick in die Alpen werfen! Was gilt’s, dieser Anblick ist ein köstlicher Genuss, köstlicher als alles, was ich hier anbieten kann!

– Ach, sagte Adelaide, ich war in 5 Jahren nicht dort, in fünf langen Jahren nicht. Und seit der Zeit habe ich nichts von dorther vernommen. Aber kennen Sie denn diese Gegend? Waren Sie wohl je dort?

– Ich kenne diese Gegend nicht anders, als durch Erzählung, sprach der Kaufmann. Mein Oheim hat das Schweizerland einmal bereiset, und hat unter mehreren Landschaften auch diese eingekauft. Jetzt bereiset er die schönen Gegenden der Luisiana, von woher er bald zurückkehren wird.

– O, sagte Adelaide, könnte ich das einmal treffen, daß ich den Herrn an einem Sonntage hier fände, ich würde ihn recht sehr bitten, mir das Vergnügen zu gönnen, daß ich mich eine Weile mit ihm über diese Gegend unterhalten könnte.

– Sie würden, antwortete der Kaufmann, viel Rühmens von dieser Landschaft hören. Er ist ein großer Freund der Natur, und hat mir oft versichert, daß es ihm daselbst so wohl gefallen hätte, als nirgend anders wo. Wenn er einmal hier ist, so wird’s ihm selbst Vergnügen machen, Jemand hier kennen zu lernen, womit er sich über seinen Lieblingsort aussprechen kann.

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/71&oldid=- (Version vom 4.8.2020)