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Sie kann noch immer die Alpen nicht vergessen, sagte der Vater. Es ist ihr daselbst immer gar wohl gewesen. Hier ist sie das lange nicht mehr, was sie da war. Wir Übrigen denken auch noch wohl an die Schweiz; aber wir haben’s hier doch besser als dort, und so haben wir uns hier gewöhnt.

Nun wurde noch manches über den Wechsel des Wohnortes und des Vaterlandes gesprochen, und es war die Meinung des Schweizers, wie die des Kaufmannes aus den Niederlanden, daß man wohl das Vaterland verlassen könne, wenn man nicht muthwillig, ohne gute Aussicht in die Ferne reise, sondern so zu sagen von Gott aus seinem Vaterlande weggerufen würde.

Den ganzen Nachmittag brachten die Schweizer hier sehr angenehm zu. Das Gewitter war indeß vorüber gezogen, auch hatte der Regen nachgelassen, und bei einem kühlen heitern Abende gingen die Schweizer nach ihrer Wohnung zurück. Das Bild der Heimath aber stand lebhafter als je wieder vor Adelaidens Seele, und innig freute sie sich, die Landschaft bei dem Kaufmanne gefunden zu haben. Sie dankte Gott für dieses Vergnügen, und sang ihr Abendlied:

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/72&oldid=- (Version vom 4.8.2020)