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im Sommer, und schon Viele waren hinausgewandert, dem freundlichen Hügel zu. Auch Karl Friedmann und Heinrich Rohr, zwei junge Freunde, welche als Nachbarkinder mit einander aufgewachsen, und dem Jünglingsalter nahe waren, gingen Hand in Hand aus der Stadt, die Kapelle zu besuchen.

Karl, ein gefühlvoller Knabe, schaute mit sehnenden Blicken nach dem Ziele ihrer kurzen Wanderung. Heinrich, der nicht ohne Gefühl, aber leichtsinnig war, schaute rechts und links umher. Sie sprachen über dies und das; als sie auf einmal an einen Weg kamen, der zu einem benachbarten Weiler von der Straße, auf der sie wandelten, abführte. Sieh! sagte Heinrich, da geht’s nach der Linde. Laß uns diesen Morgen dorthin gehen. Es muß daselbst an den Sonntagmorgen sehr angenehm seyn. Viele wandern dorthin, wenn sie einen Spaziergang in den Wald gemacht haben. Komm, Karl, wir werden daselbst viel Vergnügen finden. Nein, sagte Karl, es deucht mir besser, zur Kapelle zu gehen, denn ein größeres Vergnügen, als den Frühmorgen des Sonntags mit so vielen Bekannten da oben in der freundlichen Kapelle zu feiern, kenne ich nicht. – Heinrich hielt ihn an. Nur diesmal wollen wir wechseln, lieber Karl! sprach er. Ich verspreche dir

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/81&oldid=- (Version vom 8.8.2020)