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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/39

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vieler Nothleidenden, den Grafm von Hoymb auf Droyßig, diesesmal im leipziger Zimmer ausgestellet hat. Der würdige Charakter dieses Herrn, und die Geschicklichkeit, die sich Herr Schlegel erworben, in Marmor zu arbeiten, erzeugten bey mir den Wunsch, dieses Werk von inländischem Marmor zu sehen.[1] Die Erfindung, so Herr Dir. Oeser angegeben, zielte auf mehrere menschenfreundliche Eigenschaften: (wie schwer wird es, hier kurz zu seyn!) An dem Fußgestelle der Pyramide, daran das Bild des verstorbenen Grafen war, sah man die Religion und Mildthätigkeit stehend: ein alter Mann, eine halb liegende Figur, wagt auch einen Palmzweig ans Monument zu bringen – Denkmäler dieser Art empfehlen den Erfinder den Marmor des Landes, und die Hand, die ihn geschickt verarbeitet. – Durch Kunst und Geschmack in verkäuflichen Kunstwerken hat sich manches Gewerbe empor geschwungen, zum Vortheil derer, die oft nur vom Gewerbe reden. Umgekehrt würde ohne Betrieb der Handlung mancher Zweig der Kunst in dem ersten Keim erstickt seyn. Zu beyder Geselligkeit und Achtung scheint die Natur eingeladen, oder wenigstens die wechselsweise Abhängigkeit das erste Band geknüpft zu haben. Ich setze diese und ähnliche Anmerkungen auf Rechnung meines alten Freundes, als er das Gesehene auf dem Rückwege mit mir wieder überlief. Für diesesmal, (denn wir waren noch im

  1. Auch dieser Wunsch ist glücklich erfüllet, und dieses Monument im vergangenen Jahre auf der gräfl. Hoymbischen Herrschaft Droyßig in der Kirche errichtet worden.