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Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck. | |
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Und dann: Sie floh’n! Der Blitz des Rohres fuhr
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In abgewandte, schon geworf’ne Reihen!Ja, Flieh’nde nur, schuldlose Wandler nur,
Hat man erlegt mit königlichen Bleien!
Ein Weib, ein Kind – o herzzerreißend Weh’!
Da lagen sie, am Pflaster die Gesichter!
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– Was ballst du nur an deinem SchweizerseeDie zorn’gen Fäuste, heimathloser Dichter?
Ich bin die Nacht, die Bartholomäusnacht;
Mein Fuß ist blutig, und mein Haupt verschleiert.
Es hat in Deutschland eine Fürstenmacht
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Zwölf Tage heuer mich zu früh gefeiert!
Soll ich noch melden von dem Leichenzug?
Der Marsch ertönte, Trauerweisen schallten;
Aus diesem Haus und dann aus jenem trug
Man einen Sarg, und ernste Fahnen wallten!
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Nachschoß des Volkes endlos lange Fluth –Ein Thränenstrom, so weit das Auge schaute!
Ach, nie doch wäscht er dies unschuld’ge Blut
Von Leipzigs Kiesweg und von Sachsens Raute!
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)