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Ein Lied vom Tode.

Auf den Hügeln steht er im Morgenroth,
Das gezückte Schwert in der sehn’gen Hand.
„Wer ich bin? ich bin der Befreiertod!
Bin der Tod für die Menschheit, das Vaterland!

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Nicht der Leisetreter am Krankenpfühl,

Der den Greis und das Kind auf die Bahre legt –
Nein, der eiserne Stürmer im Kampfgewühl,
Der den Mann und den trotzigen Jüngling erschlägt!

Unter’m blauen lustigen Himmelszelt,

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Da durchflieg’ ich, da licht’ ich die jauchzenden Reih’n;

Da werf’ ich sie hin auf das Ackerfeld,
Auf die Blumenflur, auf den Pflasterstein!

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/60&oldid=- (Version vom 1.8.2018)