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Da bebt sie spät, da bebt sie früh,

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Da flammt sie durch’s Gehölze;

Da krönt die siebte Mühle sie
Und auch die Silberschmelze;
Da krönt sie Brunn und Felsenschlucht –
O, möge dieser Scherbenhucht

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An alles das dich mahnen!


Und dann – nicht wahr, seit alter Zeit
Ist es der Brauch gewesen,
Daß man aus Pfriemenkraut und Haid
Gebunden hat den Besen?

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Den Besen, der die Gassen kehrt,

Der wie ein Wetter niederfährt,
Wo Staub und Wust sich brüsten!

So sei dir denn auch noch vertraut,
Was junge Sagen künden:

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Bald wird aus niederm Haidekraut

Sich selbst ein Besen binden,

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)