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18.
Der Nachtjäger.

Der Nachtjäger ist auch in Oberlaus. Sagen bekannt. Einst kommt spät in der Nacht ein Mann von Spitzkunnersdorf nach Haynewalde. Er hört Hundegebell, sieht weit umher aufgestellte Netze, erblickt auch endlich dreibeinige Hunde, emsig jagend. Er kommt etwas in die Irre, fürchtet sich gehörig, erreicht aber doch glücklich und ohne Schaden das Dorf. So erzählte mir vor 20 Jahren ein 70jähriger Mann, dessen Vater oder Großvater dies passirt war.


19.
Unterirdische Gänge.

Unter Volkssagen kann man wohl auch die Sagen von unterirdischen Gängen rechnen. Einer dergl. soll vom Oybin bis nach Zittau, ein anderer soll vom Schlosse Kirschau, unter dem Spreebette hinweg, bis auf die Bautzner Straße hinter Postwitz geführt haben. Vom heiligen Berge bei Gersdorf (ohnweit Camenz) sollen verfallene, unterirdische Gänge nach der dortigen Pfarre führen.


20.
Der gespenstige Ochse bei Horka.

Bei Horka ist, so wie bei Görlitz, eine Hügelreihe, welche sich nach von W. nach S. hinzieht, unter dem Namen „die Weinberge“ bekannt.

Die Benennung derselben soll sich davon herschreiben, daß vor Zeiten auf diesen Bergen ein Schloß gestanden, wo man Wein geschenkt hat. Weit und breit sind Leute zu Wein hingegangen und gefahren, wo es denn geheißen

Empfohlene Zitierweise:
Joachim Leopold Haupt (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin, Sechszehnter, Neuer Folge dritter Band. Heyn’sche Buch- und Kunsthandlung, Görlitz 1838, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neues_Lausitzisches_Magazin_16_NF3_1838.pdf/396&oldid=- (Version vom 1.8.2018)