Seite:Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte (Journal von und für Franken, Band 5, 4).pdf/5

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Auge trübte nie die Scene, Menschen von Menschen gesetzmäßig hingemordet zu sehen. Nie waren die Gefängnisse leerer. Von 1759 bis 1779 wurden 52 hingerichtet. Von 1769 bis 1778 einschlüßig kamen 1525 ins Zuchthaus. Von 1779 bis 1788 einschlüssig 765. Im letzten Decennium also 758 weniger. Den 21ten Novemb. 1789 saßen 17. Von 1778 bis 1783 einschlüssig wurden in die Frohnveste abgegeben 204. Von 1784 bis 1789 einschlüssig 102. Ob aber aus diesem sich mit dem Verfass. folgern lasse, daß die Moralität im Ganzen in Bamberg viel gewonnen habe? Beil. VII. Anstalten, Getraide und Holzmangel zu entfernen. Als 1789 Getraidetheurung befürchtet wurde, hemmte ein Befehl vom 14ten Oct. die Getraideausfuhr. Eine eigentliche Getraidsperre wurde nicht befohlen, doch durfte kein Fremder ohne Regierungserlaubniß über 30 Simmer ausführen; einheimische durften kein Getraid ausser Landes verkaufen. In den Wintermonaten wird jeden Markttag eine Quantität Getraide aus dem fürstlichen Kastenboden gegen mittlere Preise auf den Markt gebracht. Zu gleicher Zeit befürchtete man Holzmangel. Sogleich wurden über 3000 Klafter Holz ins Magazin nach Bamberg gebracht, und jedes Haushaltens Holzbedürfniß conscribirt. Beil. VIII. Hebammenschule. Keine Hebamme darf angestellt werden, wenn sie nicht den Unterricht von Herrn Demonstrator Gotthard empfangen. Sie werden unentgeldlich gelehrt. Ihr Lohn bey Geburten