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Vernunft; und in gleichem Verhältniß stieg die ängstliche Besorgniß der gutgesinnten Bürger, und die Verlegenheit der Regierung.

 Aber als die Sachen in Wertheim auf einer so kritischen Spitze standen, und das Mißtrauen und die allgemeine Noth den höchsten Grad erreicht hatten, zeigte sich die Hülfe der Teutschen Constitution und der Reichsgrundgesetze.

 Der Beamte, den die Wut des Pöbels zum ersten Opfer sich ausersehen hatte, und den eine gewisse Politik endlich auch wohl devovirt haben würde, hatte sich inzwischen von Wertheim entfernt und nach Wetzlar verfügt. Hier stellte er dem kaiserl. Reichs-Kammergericht die Begebenheit im unverkennbaren Lichte der Wahrheit vor; suchte und fand die stracke Justitzpflege, die der Sache angemessen war.

 Der Schaden, welchen die Ausgelassenheit des Pöbels anzurichten drohete, und die daraus entstandene allgemeine Gefahr mußte natürlicherweise den Gebotsbrief beflügeln, der nach gemessener Vorschrift der Reichsgesetze, die Wiederherstellung der Ruhe und des Friedens befiehlt, die Ursache der Unruhen zur rechtlichen Erledigung hinweist und unbedingten Gehorsam heischt

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Anonym: Neueste Unruhen zu Wertheim in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neueste_Unruhen_zu_Wertheim.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)