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Der Meridian-Unterschied zwischen der Greenwicher und Pariser Sternwarte beträgt 9m 20s (neu 20s,9); die mittlere Bewegung des Mondes von seinem Apogeum kennt man noch nicht hinreichend genau.


ABSCHNITT III.
Von der Grösse der Meeresfluth.

§. 41. Aufgabe. Man soll die Kraft finden, welche die Sonne auf die Bewegung des Meereswassers ausübt.

Fig. 203.

Wir haben in §. 29., dritten Buches gesehen, dass die Kraft ML oder PT der Sonne, welche störend auf die Bewegung des Mondes einwirkt, sich in den Quadraturen des letzteren zur Kraft der Schwere auf der Erde verhält, wie

1.   1 : 638092,6,

und dass die Kraft TM — ML oder 2PK in den Syzygien des Mondes doppelt so gross ist. Diese Kräfte wurden nun, wenn man zur Oberfläche der Erde herabstiege, im Verhältniss der Abstände vom Mittelpunkte der letzteren, d. h. wie

2.   60,5 : 1

abnehmen. An der Oberfläche der Erde verhält sich daher die erste dieser Kräfte zur Kraft der Schwere, wie

3.   1 : 38604600.

Durch diese Kraft wird das Meer an den Orten herabgedrückt, welche im Winkel um 90° von der Sonne abstehen. Die andere Kraft, welche doppelt so gross ist, erhebt das Meer in den unter der Sonne gelegenen und den ihr entgegengesetzten Gegenden. Die Summe dieser Kräfte, oder 1 + 2 = 3, verhält sich also zur Schwere, wie

4.   3 : 38604600 = 1 : 12868200.
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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 448. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/456&oldid=- (Version vom 12.5.2018)