Seite:OAB Freudenstadt 022.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der von Besenfeld durch eine Waldschlucht herkommende Kühbach.

Der Stutzbach, beginnend 1/4 Stunde östlich von Igelsberg, fließt 1/2 Stunde lang durch ein stilles Waldthälchen und mündet, nachdem er kurz zuvor den von dem Hilpertsberg herkommenden, 3/4 Stunden langen Bernbach aufgenommen, bei Erzgrube in die Nagold.

Der Zinsbach, welcher 1/4 Stunde südöstlich von Kälberbronn entspringt und in manchfachen Krümmungen durch ein nicht tief eingeschnittenes, enges, mit bewaldeten Thalgehängen versehenes Wiesenthälchen fließt, kommt oberhalb der Zinsmühle auf die Oberamtsgrenze, die er vollends bis zur Kohl-Mühle bildet, wo er den Bezirk verläßt. Auf diesem 21/2stündigen Lauf treibt der Bach die Zins-Mühle, die Reesen-Mühle, die Mittlere Sägmühle und die Kohl-Mühle. Von seinen Zuflüssen nennen wir den von dem Hergottsbühl herkommenden Bach, der oberhalb Edelweiler einfließt und zunächst seiner Einmündung eine Sägmühle in Bewegung setzt; ferner den in den Bergwiesen entspringenden, 1 Stunde langen Dürrenbach, der bei der Kohlmühle einmündet. Nachdem der Zinsbach den Bezirk verlassen hat, fließt er noch 1/4 Stunde in dem Oberamtsbezirk Nagold und vereinigt sich 1/2 Stunde oberhalb Altensteig mit der Nagold.

Die Waldach beginnt 1/2 Stunde südwestlich von Hörschweiler unfern des Martinbühls, fließt anfangs in nordöstlicher Richtung durch Hörschweiler, wo sie sich unterhalb des Orts gegen Norden, später gegen Nordosten wendet und die Orte Lützenhardt, Vesperweiler, Ober- und Unter-Waldach und Vörbach berührt; unterhalb Vörbach fließt sie auf der Bezirksgrenze noch 1/4 Stunde hin und mündet später bei Nagold ein. Innerhalb des Bezirks setzt die bald zu einem Flüßchen herangewachsene Waldach auf einem Weg von 21/2 Stunden eine Mühle in Lützenhardt, zwei in Ober-Waldach, eine in Unter-Waldach und eine in Vörbach in Bewegung. In dem nicht tief eingeschnittenen Wiesenthal der Waldach, dessen ziemlich steilen Gehänge meist mit Waldungen bestockt sind, spricht sich ein heimlicher Charakter aus, der durch die in demselben sich lagernden freundlichen Orte, wie durch einige auf den Anhöhen stehenden Ruinen noch mehr an Lieblichkeit gewinnt.

In die Waldach fließen:

Das in der Nähe von Thumlingen beginnende Schneckenbächle, welches in genanntem Ort eine Mühle treibt und unterhalb Hörschweiler einmündet.

Der bei Lützenhardt einfließende und dort eine Mühle treibende Breitenbach.

Der Cresbach, welcher in einer starken Quelle bei Cresbach entspringt und nach einem 1/4stündigen Lauf, den er in einem stillen unbedeutenden Thälchen zurücklegt, bei Vesperweiler sich mit der Waldach vereinigt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 022. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_022.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)