Seite:OAB Freudenstadt 127.png

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geplündert, die Wohnung des geflüchteten Oberforstmeisters von Weitershausen völlig ausgeleert; auch mehrere Amtsorte, am meisten Kniebis und Christophsthal, wo auch die Eisenwerke beschädigt wurden, litten durch Plünderung, das Lauterbad leerten die Franzosen ebenfalls ganz, zu Aach stahlen sie Kühe und Schweine und schlachteten die ganze Schafheerde.

Beim Rückzug der Franzosen im Oktober 1796 wurde allein Schömberg von ihnen heimgesucht, wo sie den Pfarrer mißhandelten und größtentheils seiner Habe beraubten (Pahl, Beiträge zur Geschichte Schwabens seit dem Rheinübergang der Franzosen I, 48. III, 549 ff., Martens, Gesch. 636 ff.)

Als im April 1797 Moreau von Neuem über den Rhein vordrang, zog sich der österreichische Oberst Serbelloni über den Kniebis nach Freudenstadt zurück; am 22. April erschien General Vandamme auf dem Kniebis, hier aber traf ihn, ehe er noch das württembergische Gebiet betreten hatte, die Nachricht von dem in Leoben (den 18. April) geschlossenen Waffenstillstand und er stellte nun die Feindseligkeiten ein. In den letzten Tagen des Märzes 1799 kam von Rottweil her über Dornhan der französische General Saint Cyr mit seiner Division nach Freudenstadt, zog aber schon am 4. April weiter und am 6. April besetzten die Österreicher unter General Sztarray die Stadt. Im August 1800 bezogen die Franzosen Standquartiere in Freudenstadt, Dornstetten und in der Umgegend. Zum letztenmal erschienen sie zu Freudenstadt 800 Mann stark am 27. September 1805 und zogen zu einem Thore herein, während die Österreicher zum andern hinausmarschirten.


4. Alterthümer.
A. Römische[1].

An solchen ist der Bezirk weniger reich, indem einerseits der größere Theil desselben wegen seines rauhen Klima’s und seiner Terrainverhältnisse sich weniger zu Niederlassungen eignet, andererseits wegen der ausgedehnten wildverwachsenen Waldungen die etwa noch vorhandenen Spuren aus der römischen Periode nicht wohl aufgefunden werden können. Von römischen Straßen erwähnen wir folgende:


  1. Die römischen Alterthümer sind von dem Verfasser (Finanz-Assessor Paulus) entdeckt und untersucht worden.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_127.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)