Seite:OAB Freudenstadt 188.png

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von Baiersbronn auf der untersten steilen Terrasse der linken Thonbachgehänge gelegen.

3) Hundsreute, ein in der Ebene des Thonbaches, an der Vicinalstraße, von Baiersbronn 1/2 Stunde nordwestlich gelegener Weiler mit 25 Einw.

4) Jägerbuckel, Weiler mit 41 Einw., liegt oberhalb Hundsreute auf der unteren Terrasse der rechten Thonbachgehänge; ganz in der Nähe desselben steht die Wohnung des Waldschützen.

5) Keckenhof, ein von dem Mutterort 3/4 Stunden, hoch und freundlich gelegener Weiler mit 68 Einw.

6) Kohlwald, Weiler mit 148 Einw., liegt 1/4 Stunde nordwestlich von Baiersbronn an den untersten, linken Gehängen gegen das Thonbachthal.

7) Leimengrund, ein Weiler mit 56 Einw., der nur 1/8 Stunde unterhalb Kohlwald gelegen ist.

8) Rinkenteich, Weiler mit 24 Einw., liegt 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort in einem vom Rinkenberg sich herunterziehenden engen Seitenthälchen des Thonbachthales.

9) Thonbach, a) vorderer, ein an der Vicinalstraße 1/2 Stunde nordwestlich von Baiersbronn etwas erhöht gelegener Weiler mit 75 Einw. b) Hinterer Thonbach, Weiler mit 80 Einw., liegt 3/4 Stunden nordwestlich von dem Mutterort in dem Thonbachthale. Daselbst ist im Jahr 1831 ein Privathaus zur Schule angekauft und eingerichtet worden, welche auch die Wohnungen des Lehrers und des Lehrgehilfen enthält und 1834 mit Thürmchen und Glocke versehen wurde. Die schulpflichtigen Kinder sämmtlicher in dem Thonbach gelegener Parzellen, mit Ausnahme des zur Gemeinde Reichenbach gehörigen Theils (s. Reichenbach), besuchen diese Schule, an der nur ein Lehrer unterrichtet. Hier ist auch eine Industrieschule.

Was nun das Vermögen der Gesammtgemeinde Baiersbronn betrifft, so besitzt dieselbe einen großen Reichthum an Waldungen, indem sie im Jahr 1832 für bedeutende Gerechtsame und Ansprüche in den Staatswaldungen[1] (Bau-, Brenn-, Hag-, Geschirr- und anderes Holz, Waldweide etc.) 8716 Morgen gut bestockte Waldungen erhielt[2]. Mit einem Theil dieser Waldungen (580 Mrg.) löste aber die Gemeinde wieder Bauholzgerechtigkeiten, welche einzelne


  1. Über hiesige Holz- und Jagdgerechtigkeit und Fischenz im 15. Jahrh. s. Grimm, Weisthümer 1, 388.
  2. Waldrechts-Ablösungs-Vertrag von Baiersbronn von 1832. Freudenstadt, gedruckt bei Rösch. 1845. 4.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_188.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)