Seite:OAB Freudenstadt 196.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der Antheil des Klosters Reichenbach an Besenfeld gab Anlaß, daß im Jahr 1485 mit diesem Kloster württembergischer Seits ein Vergleich bezüglich der Unterthanen beider Theile geschlossen wurde (Kuen, Collectio 2 b., 45).

b) Der Weiler Poppelthal, liegt 1 Stunde nordöstlich von Besenfeld und 11/2 Stunden nördlich von Göttelfingen, an der Landstraße von Freudenstadt nach Wildbad. An dem Vereinigungspunkt des Laubachs mit dem Poppelbach, hat der kleine Ort, von dem übrigens einige Häuser dem Oberamtsbezirk Nagold angehören, eine zwar etwas abgeschiedene, jedoch freundliche Lage. Der Poppelbach, welcher den Anfang der Enzflößerei vermittelt, wird hiefür 1/4 Stunde oberhalb des Orts zu einem See, „Poppelsee“, der zur einen Hälfte der Markung Besenfeld, zur andern der Markung Enzthal, O.A. Nagold, zugetheilt ist, geschwellt; auch sind nächst dem Ort mittelst Schwellungen des Bachs Floßgassen angelegt. Für die Ortseinwohner liefert der Sackmannsbrunnen gutes Trinkwasser in reichlicher Menge. Ihren Haupterwerb gewinnen die Einwohner, welche verhältnißmäßig einen ziemlich ausgedehnten Wiesenbau, dagegen nur unbedeutenden Ackerbau treiben, durch Arbeiten in dem Walde und bei den Floßgeschäften. Außer einer Schildwirthschaft bestehen im Ort keine Gewerbe.

c) Der Weiler Schorrenthal, liegt 1/2 Stunde südöstlich von Besenfeld an der Nagold, welche ihn in 2 Theile scheidet und den auf dem rechten Ufer gelegenen der Markung Besenfeld, den auf dem linken Ufer der Markung Göttelfingen zuweist. Der weitläufig gebaute Ort besteht aus mehreren Sägmühlen und einigen kleinen Bauernwohnungen, die sich theils in der schmalen Ebene des tief eingeschnittenen Nagoldthales, theils an den untersten Gehängen desselben herumlagern. Zunächst des Orts bestand früher ein See, der nun in Wiesengrund umgewandelt ist.

d) Urnagold, ein freundlicher, rings mit Wald umgebener Weiler, liegt an der Landstraße von Besenfeld nach Wildbad, auf der Hochebene nahe des unbedeutenden Abhanges gegen die Nagold, 1/4 Stunde nordöstlich von Besenfeld. Nur etwa 200 Schritte nordöstlich vom Ort entspringt im Wiesengrunde am Saume des Waldes die Nagold (daher der Name des Orts), welche sich Anfangs als ein unbedeutendes Bächlein durch den schmalen Wiesengrund schlängelt und erst nachdem sie den von Besenfeld herkommenden Kuhbach aufgenommen hat, einige Geltung erhält.

Der Ort besteht aus einigen ansehnlichen, meist mit Schindeldächern versehenen Bauernwohnungen und der schon oben erwähnten,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_196.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)