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gewiß lohnender wäre, die Stallfütterung einzuführen und sich der Nadelstreu zu bedienen.

Die beträchtliche Rindviehzucht beschäftigt sich mit einer kleinen Landrace und läßt einen lebhaften Handel mit Mast- und Schmalvieh nach Baden und Frankreich zu. Die Zucht der Schweine hat abgenommen und wird nur für das eigene Bedürfniß betrieben.

Über das Vermögen der Gemeinde und der Stiftungspflege s. Tabelle III.

Die zu der politischen Gemeinde Göttelfingen gehörigen Parcellen sind:

b. Allmandle, ein nur 1/8 Stunde nördlich vom Mutterort gelegener, ansehnlicher Weiler, der an der Vicinalstraße nach Urnagold weitläufig gebaut und auf drei Seiten mit Waldungen umgeben ist.

c. Eisenbach, liegt 1/2 Stunde nordwestlich von Göttelfingen an der Straße nach Urnagold, von dem es nur 1/8 Stunde entfernt ist. Die Einwohner, welche etwas Feldbau treiben, hauptsächlich aber ihr Auskommen durch Arbeiten in den Waldungen sichern, besuchen der Nähe wegen die Kirche in Urnagold; die Kinder gehen in die Schule nach Göttelfingen.

d. Omersbach, liegt in einem tief eingeschnittenen Thale, 1/2 Stunde östlich von dem Mutterort an der Einmündung des Omersbachs in die Nagold. Durch den Ort, der aus einigen Häusern, einer Mühle (s. oben) und einer Sägmühle besteht, führt die Vicinalstraße von Göttelfingen nach Altensteig. Die Einwohner besuchen die Kirche und Schule in Göttelfingen.

e. Schorrenthal, 1/2 Stunde westlich vom Mutterort gelegen, wird durch die Nagold in zwei Partien getrennt, von denen die auf der linken Seite gelegene, aus einigen Häusern und 2 Sägmühlen bestehende der Gemeinde Göttelfingen zugetheilt ist; die auf der rechten Seite gehört zu Besenfeld (s. die Ortsbeschr. von Besenfeld).

f. Washalden, heißt ein einzeln stehendes Haus, das 2 Stunden nordwestlich von Göttelfingen an der nördlichen Grenze des Oberamtsbezirks am Kaltenbach liegt, der hier zu einem Floßsee geschwellt wird.

Göttelfingen kommt um 1082 erstmals vor, unter den Orten, wo das Kloster Reichenbach am frühsten Besitzungen, von denen eine früher dem Grafen Hermann von Sulz gehört hatte, erhielt; die älteste Schreibung ist Gotelbingun, Gotelibingun, Gotelubinga, woraus die Ableitung des Namens von Gottlieb sich ergibt (Cod. Reichenb. 3 a. 9 a. 11 a. 21 b. 22 a. b. 28 a. b.).

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)