Seite:OAB Freudenstadt 263.png

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8. Merz 1229. Einen hiesigen Hof besaßen die von Neuneck mit verschiedenen im Jahr 1491 niedergeschriebenen Gerechtsamen (Grimm, Weisthümer 1, 396). Sonst waren gegen den Schluß des Mittelalters hier Hauptbesitzer die Herren von Geroldseck, von denen der Ort im Jahr 1501 an das Kloster Alpirsbach gelangte[1].

Ursprünglich Filial von Wittendorf bekam Lombach erst 1561 einen eigenen Pfarrer. Die Kirche ist dem heil. Johannes dem Täufer gewidmet. Das Patronatrecht kam mit dem Kloster Alpirsbach an Württemberg, wie es auch heut zu Tage der Krone zusteht.


Loßburg,
Gemeinde III. Kl. mit 986 Einw., wor. 3 Kath. a. Loßburg, Dorf mit Marktrecht, 916 Einw., Pfarrfilial von Lombach. b. Büchenberg, Weiler, 34 Einw. c. Ödenwald, Weiler, 36 Einw. – Beide Weiler sind Filialien von Schömberg; die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


Auf der Hochfläche zwischen dem Kinzig- und dem Glatt-Thale liegt an der Freudenstadt-Alpirsbacher Landstraße der ansehnliche, ziemlich nahe zusammengebaute Ort, dessen Gebäude, mit Ausnahme von einzelnen sehr ansehnlichen Bauernwohnungen, größtentheils klein, übrigens gut erhalten sind und meist ein freundliches Ansehen haben. Im Jahr 1590 den 31. August hatte ein durch Blitz verursachter Brand 30 Gebäude verzehrt. Die Ortsstraßen, wie auch mehrere im Dorf befindlichen freien Plätze sind reinlich und gut gehalten.

Die im östlichen Theile des Dorfs gelegene Kirche wurde im Jahr 1833 an der Stelle der früheren, in einem einfachen Style neu erbaut. Der massive, viereckige, mit einem Satteldach versehene Thurm, welcher aus 3 Stockwerken besteht, ist von der früheren Kirche noch übrig geblieben; sein unteres Stockwerk enthält ein Kreuzgewölbe und die auf ihm hängenden 2 Glocken tragen folgende Umschriften und zwar die größere: Maister Hans Jacob Maller zu Strasburg gos mich anno 1592; die kleinere ist von Gottlieb Jacob Rechlen in Stuttgart im Jahr 1746 gegossen worden. Das schmucklose, weiß getünchte Innere der Kirche ist hell, geräumig und hat außer einem alten Crucifix nichts Bemerkenswerthes. Die Unterhaltung steht der Stiftungspflege zu.

Der früher um die Kirche gelegene Begräbnißplatz wurde bei


  1. In den Verhältnissen dieses Ortes zum Kloster Alpirsbach gab es viele Eigenheiten. Cleß B, 350; s. überhaupt eb. 339. 371. 429., Sattler, Grafen 4, 116. 122 ff. Reyscher, Statut. Rechte 56. 67.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_263.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)