Seite:OAB Freudenstadt 288.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


und dem Dorf Cresbach für 1800 fl. rhein. an Jörg von Ehingen. Rudolf von Ehingen veräußerte 1498 Vörbach, Riedenberg, Cresbach, Nuifra, Thumlingen, 1/3 an Hörschweiler, Ober- und Unter-Waldach an Hans von Neuneck, welcher von Württemberg den 13. Juni 1499 mit der Burg Vörbach sowohl als auch dem Burgstall Riedenberg und dem Dorf Crespach belehnt wurde (Scheffer 77). Am 23. April 1625 aber verkauften Wildhans von Neuneck und seine Gattin Felicitas für 70.000 fl. und 1000 Reichsthaler Leihkauf an den Herzog Johann Friedrich von Württemberg ihr adeliches Gut und Schloß Vörbach, den Burgstall Riedenberg mit dem Dorfe Crespach, lauter von Württemberg rührende Kunkellehen, sodann die eigenthümlichen Ortschaften Thumlingen, Ober- und Unter-Waldach und das halbe Dorf Wörnersberg mit aller Zugehör, hoher und niederer Gerichtsbarkeit, Jagdgerechtsame, auch allen andern Jurisdictionen, Zoll, Steuer, Umgeld, Leibeigenen, Mannschaft, Diensten, Collatur der beiden Pfarreien zu Crespach und Unter-Waldach (St.A., Sattler, Herz. 6, 211, Scheffer 146). Hierauf wurde die Herrschaft durch den Landtagsabschied vom 23. December 1629 dem Lande einverleibt (Landesgrundverfassung 461), nachdem im Jahr 1625 die Burg Vörbach selbst mit den dabei gelegenen Gütern von dem Herzog für 10.000 fl. an die Gemeinde Pfalzgrafenweiler überlassen worden war. Durch den Vertrag Württembergs mit dem Rittercanton Neckarschwarzwald vom 30. October 1769 wurde von der Ritterschaft die Collectation in solcher Herrschaft, cum juribus annexis, an Württemberg für immer überlassen (Cramer, Wetzlar. Nebenstunden 112, 600).


Reichenbach,
Gemeinde III. Kl. mit 885 Einw., wor. 5 Kath. a. Reichenbach, Pfarrdorf mit Marktrecht, 754 Einw. b. Thonbach, Weiler, 131 Einw. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


Der Ort Reichenbach, vormaliges Kloster[1], ist 2 Stunden nördlich von Freudenstadt entfernt, in dem ziemlich erweiterten Murg-Thale,


  1. Wichtige Geschichtsquelle: Codex traditionum monasterii Reichenbacensis, Handschrift des 12. Jahrhunderts mit Fortsetzungen aus dem 13. (auf der königl. öffentlichen Bibliothek, Hist. O. Nr. 147), herausgegeben bei Kuen, Collectio 1 b, 55 sqq., in den Württ. Jahrb. Jahrg. 1852 a, 105–139 und im Wirt. Urk.-Buch Bd. 2. Schluß. Hilfsmittel: Mart. Mack, Histor. et donationes Reichenbac. monasterii bei Kuen a. a. O. 1 b, 29 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_288.png&oldid=- (Version vom 30.7.2020)