Seite:OAB Freudenstadt 336.png

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Auf der Markung wird an mehreren Stellen, namentlich in der Nähe des sog. Springbrunnens, Eisen, hauptsächlich aber Schwerspath in unbedeutenden Gruben abgebaut und das erstere nach Friedrichsthal, letzterer aber nach Freudenstadt in die Schwerspathmühle abgesetzt. Auch Hafnererde wird auf der Markung gewonnen und von den Hafnern in Freudenstadt benützt.

Vicinalstraßen sind nach Freudenstadt, Aach und Grünthal angelegt.

Wittlinsweiler gehörte zu den Waldgedingorten (s. im allgem. Theil) und erhielt für seine Waldgerechtigkeit im Jahr 1834 1020 Morgen 3 V. 351/2 Ruth. Wald. Hievon wurde die Hälfte von 961 M. 73 Ruth. den Altberechtigten in ungetheilter Gemeinschaft, die andere Hälfte der bezeichneten Fläche, sowie weitere 59 Morgen 75 Ruthen der politischen Gemeinde als Eigenthum zugeschieden. Aus den der Gemeinde zugetheilten Waldungen erhält jeder Bürger jährlich 3 Klafter Holz und überdieß sichern dieselben der Gemeinde noch eine jährliche Rente von etwa 3000 fl.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege siehe Tabelle III.

Die zu der Gemeinde gehörige Ziegelhütte ist etwa 1/2 Stunde südlich vom Ort gelegen; sie bezieht das für die Ziegelbereitung nöthige Material aus einer nahe gelegenen Lehmgrube.

Wittlensweiler kommt im J. 1143 erstmals vor, „Witeliniswilare“ geschrieben (Cod. Reichenb. 28b).

In früher Zeit gehörte der Ort den Herren von Lichtenfels und kam von ihnen mit Dietersweiler (s. D.) an die Herrn von Neuneck. Diepold von Neuneck übergab ihn seinem Schwiegervater Hans von Liebenstein (Sattler, Grafen 3, 95) und dieser verkaufte ihn den 25. Mai 1473 für 325 fl. rheinisch an den Grafen Eberhard im Bart.


Wörnersberg,
mit der Reesenmühle und der untern Sägmühle.
Gemeinde III. Kl., Dorf, mit 244 Einw. – Pfarrfilial von Grömbach.


Am nordöstlichen Ende des Oberamtsbezirks 5 Stunden nordöstlich von Freudenstadt liegt auf einem zwischen dem Zinsbach- und dem Dürrbach-Thälchen hinziehenden Flachrücken der freundliche, etwas weitläufig in die Länge gebaute Ort, dessen zum Theil sehr ansehnlichen Gebäude mit schönwüchsigen Obstbäumen umgeben sind. Beinahe in der Mitte des Orts steht an der Hauptstraße die sehr alte, übrigens unansehnliche Kirche (Kapelle), auf deren westlicher

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_336.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)