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Dezember. Während aber die Maximalbeträge an beiden Orten wenig differiren, sind die Minimalbeträge zu Sulz viel kleiner als zu Tübingen. Der Unterschied der Verdunstung wirft sich wesentlich auf die drei ersten und die drei letzten Monate des Jahres.


6. Gebirgsarten und Mineralien.

Die geognostischen Verhältnisse sind im allgemeinen sehr einfach, indem beinahe der ganze Bezirk der Muschelkalkformation und nur ein unbedeutender Theil desselben der Buntsandsteinformation angehört.

1. Die Buntsandsteinformation geht nur im nordwestlichsten Theile des Bezirks bei Lützenhardt und auf der Markung Salzstetten in unbedeutender Verbreitung zu Tage; sie bildet dort die Abhänge gegen das Waldachthal, von denen sie sich eine Strecke weit in östlicher Richtung den Anhöhen zuzieht, bald aber von den untersten Gliedern der Muschelkalkformation überlagert wird. Von dem Buntsandstein erscheinen nur die oberen thonigen Schichten, die bei Lützenhardt in die Plattensandsteine übergehen, welche hier das oberste Glied der Formation bilden, indem die Schieferletten fehlen.

2. Die Muschelkalkformation; sie beginnt a. mit den dolomitischen Wellenmergeln und Wellenkalken, welche hauptsächlich im westlichen Theile des Bezirks in der Gegend von Salzstetten, Grünmettstetten und Altheim auftreten und dort theils die erste terrassenförmige Erhebung über den bunten Sandstein, theils die untersten Abhänge und Ausläufer gegen die Thalebenen bilden. Überdieß erscheint der Wellenkalk, jedoch nicht mehr dolomitisch, auf der linken Seite des Neckars bei Ihlingen und oberhalb dieses Dorfs am Fuß des Thalabhanges, wo er übrigens vielfältig von den oben los gewordenen Trümmern des Hauptmuschelkalks überschüttet ist; auf der rechten Seite des Neckars tritt er nur noch in unbedeutender Mächtigkeit bei Börstingen und Sulzau zu Tage. In diesen untersten Schichten der Muschelkalkformation kommen nicht selten Versteinerungen vor, jedoch nicht so häufig wie in anderen Gegenden am östlichen Saume des Schwarzwaldes, an welchem diese Schichten wie ein Saalband hinziehen; es kommen vor: Gervillia socialis, Terebratula vulgaris, seltener Plagiostoma lineatum, Trigonia cardissoides, Myacites musculoides, Arca inaequivalvis, noch seltener Melania Schlotheimii, Nautilus bidorsatus etc.

Über den Wellenmergeln und Wellenkalken entwickelt sich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_018.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)