Seite:OAB Horb 067.png

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das schon früher abgegangene Schwarzwild, sondern auch das Edel- und Dammwild ist verschwunden und kommt nur noch ganz selten als Wechselwild vor. Auch die Rehe sind mäßig verbreitet, dagegen ist die Feldjagd auf Hasen, Feldhühner und Wachteln immer noch ziemlich gut. Die Schnepfen erscheinen im Frühjahrs- und Spätjahrsstrich, auch brüten sie zuweilen im Bezirk. Wilde Enten fallen nicht selten in die Gewässer des Bezirks ein und im Winter werden manchmal wilde Gänse erlegt. Von den Raubthieren halten sich immer noch der Fuchs, der Edel- und Steinmarder, der Iltis, das große und kleine Wiesel; seltener erscheinen der Dachs, der Fischotter und die wilde Katze. Die Jagdfrohnen und Hundaufstockungen sind sämtlich abgelöst.

Die Fischerei, welche sich im Neckar vorzugsweise mit Weißfischen, Barben und Schuppfischen, seltener Aalen und Aschen, in den kleineren Gewässern mit Forellen, Grundeln, Gruppen und Krebsen beschäftigt, ist von keiner Bedeutung und nimmt immermehr ab, wozu die starke Flößerei hauptsächlich beiträgt. Das Fischrecht ist theils im Besitz des Staats, theils der Gemeinden, theils der Grundherrschaften und Privaten (s. hierüber die Ortsbeschreibungen).

B. Kunst, Gewerbefleiß und Handel.

Vor Allem ist hier in Beziehung auf Kunst hervorzuheben, daß sich in Horb das Atelier eines Bildhauers und Malers befindet, worin 19 Personen, nämlich 5 Bildhauer mit 2 Lehrlingen, 4 Schreiner, 5 Maler und Vergolder mit 2 Lehrlingen beschäftigt sind. In demselben werden in Holz sowohl Statuen, Bildergruppen etc., als auch Altäre, Kanzeln, Orgelgehäuse und Chorstühle gefertigt. Diese längst renommirte Fabrikate haben im In- und Ausland ihren lebhaften Absatz.

An

1. Fabrikationsanstalten

finden sich außer der großen Bierbrauerei des Freiherrn v. Münch in Mühringen keine gewerbliche Etablissements von größerem Umfang im Bezirk vor, dagegen besteht eine nicht unbedeutende Anzahl kleiner Etablissements.

Es sind dieß folgende:

Leinzwirnerei:

1 Fabrik mit 6 männlichen und 20 weiblichen Arbeitern.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_067.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)