Seite:OAB Horb 080.png

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neuesten Werkzeuge ankaufte und an Oberamtsangehörige wieder verkaufte, oder durch landwirthschaftliche Lotterien solche in den Bezirk brachte, daß er durch Preisvertheilung die Aufstellung verbesserter Maschinen bewirkte und daß er zu Erlernung der Fertigung solcher Geräthe junge Gewerbsleute nach Hohenheim schickte.

Zur Hebung der Rindviehzucht hat der Verein durch Ankauf von Zuchtthieren, männlichen und weiblichen Geschlechts, aus der Schweiz, Simmenthal, zur Kreuzung mit dem im Bezirke vorherrschenden Neckarschlag und deren Wiederverkauf an Bezirksangehörige wesentlich beigetragen.

Zur Förderung der Pferdezucht hat der Verein Veranlassung gegeben, daß im Jahr 1862 15 Fohlen in Norddeutschland, namentlich in Hannover gekauft und im Bezirke wieder verkauft wurden.

Auf die Verbesserung des Feldbaues wird durch Anschaffung und Verbreitung landwirthschaftlicher Schriften und Geräthe, Empfehlung zweckmäßiger Kulturpflanzen und durch Abhaltung von Preispflügen hingewirkt.

Für Verbesserung der Obstbaumzucht trägt der Verein durch Austheilung von Prämien, Ankauf und Wiederverkauf von Obstbäumen sein Möglichstes bei.

Außerdem wurden, um zu einem verbesserten Hufbeschläg zu gelangen, junge Schmiede in die Veterinäranstalt nach Stuttgart gesendet; auch wurden zur Aufmunterung an getreue und in einem und demselben Dienst lange verbliebene landwirthschaftliche Dienstboten zweimal Preise vertheilt.

Eine Farrenschau bestand längere Zeit Seitens des Vereins, wurde aber aufgegeben, weil sie nicht den gewünschten Erfolg hatte.

Die erforderlichen Mittel erhielt der Verein theils durch die jährlichen, von den Mitgliedern erhobenen, in 30 kr. bestehenden Beiträge, theils aus der Staatskasse, theils aus der Kasse der Amtskorporation, welch letztere insbesondere sehr bereitwillig den Wünschen des Vereins stets entgegengekommen.

Rühmlich zu erwähnen ist, daß der Gutsbesitzer Jakob Akermann in Eutingen im Jahr 1865 eine sehr befriedigende Dampfdreschmaschine (Lokomobil), welche mit einem Preis gekrönt wurde, erworben hat, die er nicht allein für sich benützt, sondern gerne an andere Landwirthe in und außer Eutingen vermiethet.

Endlich ist noch in Hinsicht auf Pferdezucht zu bemerken, daß in Horb eine Beschälplatte besteht, für welche die Amtskorporation

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_080.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)