Seite:OAB Horb 107.png

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sogar günstig sind. Die auf dem Fluß getriebene namhafte Flößerei bringt dem Ort Beschäftigung und Verdienst. Das Fischrecht, welches theils dem Staat, theils der Stiftung, theils Privaten gehört, ist um unbedeutende Summen verpachtet, dagegen bezieht der Staat während der Ranzionszeit von jedem Floß 2 fl., ein Gefäll, das er um jährlich 1001 fl. verleiht; die Stiftung dagegen bezieht das ganze Jahr hindurch von jedem Floß drei Bretter und während der Ranzionszeit nebenbei noch 1 fl. 30 kr. pr. Floß und die Gemeinde von jedem Floß vier Bretter, was ihr eine jährliche Einnahme von etwa 1200 fl. sichert. Von Privaten erhalten die beiden Müller für die Schleusenziehung je zwei Bretter, der Besitzer der Ölmühle je ein Brett und ein weiterer Privatmann je ein Brett von jedem Floß; letzterer überdieß während der Ranzionszeit noch 1 fl. 30 kr. pr. Floß. Von Fischen beherbergt der Neckar Barben, Weißfische, Grundeln, Gruppen, seltener Aale und Aschen; Forellen werden zuweilen an den Einmündungen der Nebenbäche gefangen.

Außerhalb der Stadt an der Straße nach Ihlingen liegt mit einer gips- und bittersalzhaltigen Quelle das Badhaus St. Jakob, welches sechs Badkabinette enthält und von den Horbern, wie auch von Leidenden aus der nächsten Umgebung ziemlich fleißig benützt wird. Früher stand daselbst eine St. Jakobkapelle, welche zu dem neben dem Badhaus stehenden Gutleuthaus gehörte; letzteres ist Eigenthum des Spitals und wird von diesem unterhalten, um zu Kriegs- oder Pestzeiten hier Kranke unterbringen zu können.

Bevölkerung der Stadt Horb.

Die ortsangehörige Bevölkerung der Stadt Horb war:

am 1. November 1821

–> 1774 katholische, 56 evangelische Einwohner;

nach der 12jährigen Zählung des Standes der Bevölkerung am 3. Dezember 1846

–> 2036 katholische, 94 evangelische Einwohner;

nach der 12jährigen Zählung am 3. Dezbr. 1858

–> 1924 katholische, 98 evangelische Einwohner, 6 von anderen Bekenntnissen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_107.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)