Seite:OAB Horb 153.png

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zum Theil sehr tiefe Schanzgräben sichtbar und (nördlich) an dem Wohnplatze zieht die römische Heerstraße von Hochmössingen nach Rottenburg vorüber; 10 Minuten westlich liegt an derselben ein künstlich aufgeworfener Hügel.

Auf dem sogenannten Weilergraben, 1/8 Stunde südlich von Bierlingen finden sich ebenfalls Grundreste römischer Gebäude.

Erdfälle kommen auf der Markung namentlich bei Neuhaus mehrere vor.

Die älteste Schreibweise ist Pirningen, Birningen. Kaiser Ludwig der Fromme (814–40) schenkte an das Kloster Reichenau den hiesigen Kelnhof (curtis Pirninga in pago Nagoltgowe), wie wir aus der erhaltenen Bestätigung des K. Arnulf vom 18. Nov. 889 wissen. Im Jahr 845 werden bestimmte Einkünfte des genannten Klosters aus diesem Orte in der Para erwähnt (de Pirningen 10 modii leguminum, 100 casei, 1 ovis, 4 haspae de filis, 5 de canafo, 1 cadus de melle Wirt. Urk.-Buch 1, 124, 189).

Im 14. Jahrhundert gab es ein Geschlecht „v. Birningen“. 1283 zeugt Petrus de B. mit den Nachbarn Hugo nobilis de Isenburch, Ludewicus de Owen et Fridericus frater, als die von Stöffeln Güter zu Echtertingen an Bebenhausen vergaben. (Mone Zeitschr. 3, 433.)

1291 verkauft Peter von Bierlingen Güter zu Entringen an Bebenhausen.

1370 besiegeln Marq. v. Ow von Stauffenberg und Hans v. Ow von Hirningen einen Übergabsbrief an die obere Clausen in Rotenburg wegen 5 Malter Roggen aus einem Gut „das Großholz“ zu Bierlingen (v. Ow’sches Archiv).

1397 verkauft Eberh. Sölr, zu Öningen gesessen, an Märklin v. Ow, des jungen Märklins seligen Sohn v. Ow, etliche Korngilten zu Bierlingen. (v. Ow’sches Arch.)

Das Dorf überhaupt war damals in gräflich hohenzollerischem Besitz, aber zum Pfand gegeben. Die Söhne der geb. Hohenberger Gräfin Adelheid, Graf Friedrich von Hohenzollern der Schwarzgraf und dessen Bruder Graf Tägli von Zollern, versetzten nämlich mit ihrer Mutter den 17. Oct. das „Dorf Birningen“ mit aller Zugehör an den Truchseßen Cunz von Ringingen um 300 Gulden und 900 Pfund Heller. (v. Stillfried Mon. Zoll. Nr. 398, vrgl. auch Nr. 414).

Die Einlösung fand nicht Statt; dagegen erscheint jetzt das

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)