Seite:OAB Horb 163.png

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Der adelichen Besitzer des Guts, deren spätere sich an die Reichsritterschaft anschlossen, war eine Reihe.

Im Jahr 1331 verkaufte Agnes, Volmars von Haiterbach Gemahlin, ihr Eigenthum zu Bittelbronn an das Kloster Engenthal. (Schmid Mon. Hohenb. 278.)

Vor 1470 besaßen den Ort die von Ehingen, aus welchem Hause ihn Lupolt, Burkhard und Wolf im genannten Jahre 1470 an Pfost von Neunegg verkauften. Von Hans von Neuneck und dessen Vetter Ludwig gieng er 1501 durch Kauf an Haug Wernher von Ehingen über. Als Hans von Ehingen, der sich am 17. Mai 1545 mit seinem reichslehenbaren Blutbanne von Kaiser Karl V. belehnen ließ, um 1552 ohne Leibeserben starb, gelangte hiesiges Lehen und Allod an seinen Vetter und Allodialerben Hans Wilhelm von Werdnau den 25. Januar 1553 (vergl. Bieringen). Auf Georg von Werdnau’s gleichfalls unbeerbten Tod erhielt dasselbe den 30. Juni 1690 der Freiherr Franz Christoph von Raßler (das was daran Lehen war an Zahlungsstatt für eine ihm schuldige Summe), bei dessen Geschlechte es verblieb. Heut zu Tage tragen die von Raßler B. als Lehen von Württemberg mit Ausnahme der seit 1697 erworbenen Parzellen.

Am 7. Novbr. 1704 schloß Österreich mit dem Ritterkanton Neckar-Schwarzwald einen Receß wegen der Kollektation in Bieringen wonach der Ort der Reichsritterschaft steuerbar verblieb. (Lünig R.A. 12, 416).

Vor Zeiten war der Ort Filial der katholischen Pfarrei Diessen.


Börstingen,
Gemeinde III. Klasse mit 622 Einw., wor. 4 Ev. – Kath. Pfarrei; die Evang. sind nach Mühlen eingepfarrt.


Der nicht große, meist aus kleinen, Armuth verrathenden Häusern bestehende Ort, hat im Neckarthale, zwei Stunden östlich von der Oberamtsstadt, eine sehr sommerliche, gegen Norden und Westen wohl geschützte Lage und ist in mäßiger Entfernung von dem linken Neckarufer theils in die Thalebene, theils an den Thalabhang unregelmäßig und etwas gedrängt hingebaut.

Die im modernen Rundbogenstyl erbaute, gelb getünchte Kirche ist ziemlich unansehnlich und trägt auf ihrem östlichen Giebel einen viereckigen, oben in ein Achteck übergehenden Thurm (Dachreiter). Das weißgetünchte Innere der Kirche enthält, außer einem ziemlich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_163.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)