Seite:OAB Horb 177.png

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v. Schütz, über ihr auf dem Spruchband die Inschrift: O her erbarm dich über vns. Agnes Schitz. Die Predella enthält die Brustbilder von Christus mit den 12 Aposteln. Sämtliche Gemälde sind vortrefflich ausgeführt.

Die Baulast der Kirche hat die Gemeinde.

Das Pfarrhaus, welches aus einer Baulastenabfindungssumme und theilweise von der Gemeinde unterhalten wird, befindet sich in gutem baulichen Zustande und liegt unfern der Kirche.

Der Begräbnißplatz liegt außerhalb (östlich) des Orts und enthält neben einigen gut gearbeiteten Grabdenkmalen die schön ausgestattete Familiengruft der von Bröm.

Das Schulhaus enthält zwei Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die öffentliche Backküche; eine Industrieschule besteht.

Das minder ansehnliche Rathhaus wurde, wie auch das Schulhaus, von einem Bürger erkauft und 1854 für seine gegenwärtige Bestimmung hergerichtet.

Ein Armenhaus, das gegenwärtig nicht als solches gebraucht wird, ist vorhanden.

Das früher Freiherrlich v. Ow’sche Schloß, welches Eigenthum des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen ist, besteht aus einem im einfachen städtischen Styl erbauten Gebäude, das im Verein mit einigen großartigen Ökonomiegebäuden und einer Mauer einen großen Hofraum einschließt und von dem Forstgehilfen und dem Beständer des dazu gehörigen, zerstreut liegenden Guts (350 Morgen Felder und 500 Morgen Waldungen) bewohnt wird. Das Schloßgut wird, wie die übrigen Feldgüter, im Dreifeldersystem gut bewirthschaftet; daselbst sind etwa 40 Stück Rindvieh aufgestellt.

Trinkwasser liefern 10 Pumpbrunnen und überdieß sind drei Wetten im Ort angelegt. Wassermangel entsteht selten.

Der Ort ist durch Vicinalstraßen nach Bierlingen, Mühringen und Börstingen mit der Umgegend in Verbindung gesetzt; die Straßen sind, mit Ausnahme der schlecht angelegten Steigen, in gutem Zustande.

Die körperlich kräftigen Einwohner erreichen nicht selten ein hohes Alter; ihre Erwerbsquellen bestehen in Feldbau, Viehzucht, Taglohnarbeiten und den nöthigsten örtlichen Gewerben; von letzteren sind zwei Schildwirthschaften, worunter eine mit Brauerei, zwei Krämer und eine Ziegelhütte zu nennen.

Die Honorsmühle, von ihrem Erbauer Honor von Ow so genannt, liegt 1/4 Stunde westlich vom Ort im Eyach-Thale; sie

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_177.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)