Seite:OAB Horb 179.png

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vom Morgen 30 Ctr. Heu und 10–15 Ctr. Öhmd. Die höchsten Preise sind 1400 fl., die niedersten 600 fl. per Morgen.

Der Obstbau wird in mäßiger Ausdehnung getrieben und beschränkt sich hauptsächlich auf spät blühende Mostsorten, von denen die Knaus- und Kohlbirnen am besten gedeihen. Das Kernobst geräth nicht gerne, während die Zwetschgen häufiger Ertrag liefern. Zwei Gemeindebaumschulen sind vorhanden.

Die mit einer Kreuzung von Simmenthaler- und Landrace sich beschäftigende Rindviehzucht ist in gutem Zustande und wird durch zwei Simmenthaler Farren, die ein Bürger Namens der Gemeinde hält, nachgezüchtet und verbessert. Der Handel mit Vieh ist unbedeutend.

Die Schafweide gehört auf der ganzen Markung zum Schloßgut und der Pächter desselben treibt auch allein im Ort Schafzucht; es laufen 200 Stück Bastarde auf der Markung und finden Überwinterung im Ort.

Eigentliche Schweinezucht wird nur wenig getrieben, indem die meisten Ferkel, bayerischer und halbenglischer Race, von Außen aufgekauft und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf an Stuttgarter und Tübinger Metzger aufgezogen und gemästet werden.

Die Zucht der Ziegen, des Geflügels und der Bienen ist nicht von Bedeutung.

An Waldungen besitzt die Gemeinde nur 18 Morgen.

Auf einer Bergspitze etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort stand die alte Burg, von der nur noch ein Schutthaufen sichtbar ist. Zunächst dabei im sogenannten Wingert waren noch 1751 drei Morgen Weinberg.

Etwa 1/2 Stunde südwestlich vom Ort stand der abgegangene Ort „Kaltenhausen.“

1/4 Stunde nördlich vom Ort heißt der gegen den Neckar und die Eyach vorspringende Waldkopf „der Haag“; die äußerste Spitze ist mit einem tiefen Graben und Wall von der Ebene abgeschnitten; ob diesselbe nur mit einem Pfahlhaag befestigt war, oder gleich dem gegenüberliegenden Frundek Mauern trug, läßt sich nicht mehr bestimmen.

Nicht weit davon wurde bei Verbesserung des zum Neckar hinabführenden Haagsteigs eine Lampe aus Metall 6 Fuß tief unter der Erde gefunden.

Felldorf besaßen im 14. Jahrhundert und mit kurzer Unterbrechung bis auf 1824 die von Ow als eine mit Wachendorf u. s. w. vereinte (oftmals wieder abgetheilte) reichsfreie Herrschaft, auf der sie

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_179.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)