Seite:OAB Horb 180.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

auch den Blutbann hatten und welche zum ritterschaftlichen Kanton Neckar-Schwarzwald steuerte.

Im Jahr 1372 verkaufte Werner von Ow mit seiner Gemahlin Elisabeth dem Schwager Renhard Megentzer Veldorf mit Zugehör samt all ihren Gült und Gütern und all ihrem Recht zu Veldorf in dem Bahn und in dem Zehnten, zu der Burg und zu dem Dorf. Solches fiel aber – wenigstens theilweise – alsbald wieder zurück; denn am 5. Novbr. 1404 verkauften Volkart v. Ow genannt Wytfuß, seine Gemahlin Mya v. Entzberg und ihr Sohn Albrecht von Ow an Renhard Böcklin, des Volkart Stiefbruder, ihren halben Theil an der Burg zu Veldorf im Dorf gelegen, wie er das von seinem Oheim Renhard dem Megenzer selig hergebracht hatte.

Ein Zweig der Megenzer blühte indeß auf andern Gütern mit dem Beinamen „von Felldorf“ fort. Walther der Megentzer ist schon am 4. Juli 1288 Zeuge des Grafen Burkhard von Hohenberg. In Felldorf saß diese Familie wenigstens seit 1372. Georg der Megentzer erscheint zu Ende des 15. Jahrhunderts als Mitglied des Schwäbischen Bundes, Wolf Dietrich († 1569) ist 1562 mit Herzog Christoph von Württemberg zu Frankfurt, Joh. Konrad 1582 im Gefolge Herzog Ludwigs auf dem Augsburger Reichstag. Im Jahr 1695 erlosch diese Familie.

Hiesigen Besitz erkaufte wieder im Jahre 1414 Hans v. Ow der Jung, des Alten, zu diesen Zeiten zu Diessen gesessen, Sohn, von Voltz von Weitingen (s. auch Ahldorf, Frundeck). Von Hans dem Jüngeren ist aufgezeichnet, daß er hernach Felldorf, – also wohl einen Theil des jetzigen Schlosses – gebaut habe. Seine Söhne Stefan und Erhart v. Ow sind die Stifter der Kirche und Pfründe zu Felldorf. 1488 ist Erhart v. Ow Mitglied des Schwäbischen Bundes.

Nach mannigfachen Theilungen beerbte die v. Ow-Felldorfer Linie immer wieder einige andere, so daß Otto † 1656 und Joseph Clemens Reichsfreiherr von Ow † 1740, zugleich Herrn zu Felldorf, Wachendorf, Bierlingen, Neuhaus und Ahldorf waren, ersterer auch zu Volmaringen und Göttelfingen. (v. Ow’sches Archiv).

Im Jahr 1824 verkaufte Honor, Freiherr von Ow zu Felldorf, Ahldorf und Neuhaus seine sämtlichen Allodien zu Felldorf und Ahldorf mit aller Zugehörde an den Rentbeamten Bröm zu Felldorf. Solcher und sein Schwiegersohn von Kraft veräußerten diese Erwerbung im Jahr 1838 an den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, welcher auch jetzt im Besitz ist.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_180.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)