Seite:OAB Horb 209.png

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Ziegen werden der Milch wegen gehalten und Geflügel (Enten, Gänse) zieht man in ziemlicher Menge und bringt sie in der Nachbarschaft zum Verkauf.

Die Gemeinde hat kein Vermögen und legt jährlich 685 fl. Gemeindeschaden um.

In der Nähe des Orts kommt der Flurnamen „Gunterstall“ vor, was auf eine ehemalige Burg hindeutet.

Der Name L. kommt zuerst vor in dem Kloster Reichenbacher Schenkungsbuch, nach welchem Wipert von Liuzenhart, ein freyer Herr, (um 1140) mit einem hiesigen Gute dieses Kloster beschenkte (Wirt. Urk. Buch 2, 405; vergl. auch 418. 419.).

Eberhart v. Luzenhart ist 1270 Zeuge, als Rudolph v. Haiterbach Güter in Schwandorf an das Kloster Kniebis vergabte.

Im Jahr 1338 gehörte das Dorf Lüzenhart Albrecht v. Steinhülben und seinem Bruder Dietrich dem Pfutzer. (Schmid Mon. Hohenb. 36. u. 346).

Es war hier ein Hof, früher und noch in der Mitte des 14. Jahrhunderts im Besitz des Klosters Bebenhausen. Die Marquarde, genannt Harsche von Haiterbach, stellten diesem Kloster den 16. Dec. 1340 gegen 7 Pfund Heller einen Revers aus, daß sie sich aller Ansprache an ein Gut zu Lüzenhart begeben haben wollten.

Österreich hatte die Lehensoberherrlichkeit über ein hiesiges Gut; am 1. April 1389 wurde Hans v. Steinhülben hiemit belehnt. Derselbe Hans v. Steinhülben, wo nicht ein gleichnamiger Sohn, verkaufte den 19. Mai 1427 seinen Besitz zu Lüzenhart dem Spital zu Horb um 130 fl.; aber schon am 21. Februar 1429 bekannte der Spitalpfleger zu Horb, daß dem Spital für den Hof Lüzenhart von dem Kloster Bebenhausen 130 fl. rhein. erstattet worden seien (das Spital Horb ließ also das Kloster Bebenhausen in den Kauf stehen). – In der Mitte des 15. Jahrhunderts waren die v. Emershofen im Besitz des hiesigen Gutes. – Jakob v. Gültlingen erkaufte solches von Ludwig v. Emershofen und empfieng es 1476 von der Herzogin Mechthild zu Lehen. Aber schon am 11. Juni 1481 wurde Michael Schütz damit von Österreich belehnt. Nach kurzem Besitz verkaufte er es wieder an Georg v. Ehingen, dessen Sohn Philipp v. Ehingen es im Namen seines Vaters den 16. Mai 1483 zu Lehen empfieng. Bereits am 25. März 1500 wurde er aber wieder Hansen v. Neuneck verliehen, bei dessen Familie dieses Gut bis 1621 verblieb. In diesem Jahre schenkte es Erzherzog Leopold seinem Kammerdiener Martin Kraus. Nachher trat noch

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_209.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)