Seite:OAB Horb 223.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Im Jahr 1632–34 hatte der Deutschordensche Besitz in Folge der Wendung des dreißigjährigen Krieges eine Unterbrechung und Herzog Julius Friedrich von Württemberg nahm Dorf und Schloß in Besitz. Am 11. Juli 1652 aber vertauschte der Deutschorden die Herrschaft Mühringen mit Hohen- und Nieder-Mühringen, Wiesenstetten und Dommelsberg an den Freiherrn Georg Friedrich vom Holtz, württembergischen Generalmajor gegen dessen Rittergut Absberg in Franken und Auszahlung von 7000 fl. Sein Enkel Eberhard Friedrich aber verkaufte den 15. März 1695 dies alles an den Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg (Lünig R.A. 12, 394). Darauf gelangte M. mit Wiesenstetten und Dommelsberg an den bei Mühlen genannten Joh. Thomas von Rauner † 1735 und sofort gleich Mühlen, an die es jetzt besitzende Familie der Freiherrn von Münch. Christian Freiherr von Münch machte im Jahr 1791 für seine männliche Nachkommenschaft ein Fideikommiß aus den auf ihn vererbten und von ihm weiter acquirirten Antheilen an der zu dem Reichsritterkanton Neckar-Schwarzwald steuernden Herrschaft Mühringen, Wiesenstetten, Dommelsberg, Mühlen und Egelstall (Schwäb. Chronik 1791. S. 276).

Die hohe Obrigkeit wurde von den Rittergutsbesitzern geübt.

Im Jahr 1805 kam Mühringen unter die Staatshoheit von Württemberg.

Ursprünglich war Mühringen Filial von Bierlingen, hatte aber eine eigene Kaplanei, welche in sehr früher Zeit von den Freien von Zimmern gestiftet war. Der oben genannte Tyroler Kanzler Widmann erneuerte um 1551 diese Stiftung, deren erste Urkunde verloren gegangen war. Auf Verwendung des Hans Christoph Widmann wurde die Kaplanei 1602 zur Kuratkaplanei erhoben; im Jahr 1710 wurde eine selbstständige Pfarrei errichtet. Das Patronatsrecht ist gutsherrlich.

Drei hiesige Hofstätten verkaufte den 26. Juni 1314 Werner von Dotternhausen mit Willen seines Herrn, des Grafen Rudolf von Hohenberg, an das Kloster Kirchberg (Schmid Mon. Hohenb. 195).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_223.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)