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und Unter-Sulz, Emmingen, Ebhausen, Effringen, Schönbronn, 1377 die zweite Hälfte an Wildberg und an der Vogtei über Kl. Reuthin, um 1400 Altensteig nebst Zugehörungen. Den Verkauf Nagolds überlebte die dortige Linie nur noch ein paar Jahrzehente, indem der Mannsstamm mit dem Grafen Rudolf (Sohn des im J. 1388 verstorbenen Verkäufers Graf Otto) erlosch; die Veräußerung Wildbergs überdauerte die hienach genannte Linie noch ein volles Jahrhundert. In letzterer hatte der im J. 1486 den Mannsstamm beschließende Graf Sigmund, württembergischer Rath, seinen Sitz im Herrschaftshaus zu Ebingen, welche Stadt, nach deren langer Entfremdung von seinen Stammesvettern, er wenigstens zeitweilig als Pfand an sich gebracht hatte, und vererbte seinen spärlichen Nachlaß auf seinen Schwiegersohn Georg Schenk von Limpurg. (Über die Grafen von Hohenberg s. Stälin Wirt. Gesch. 2, 399–404. 3, 666–672[1] und L. Schmid, Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg.) 1

Der glückliche Käufer war Pfalzgraf Ruprecht I. († 1390). Solcher erkaufte von dem Grafen Burkhard von Hohenberg und seiner Gemahlin Anna geb. von Brauneck am 23. März 1360 und 14. Juli 1363 ihre Hälfte an Wildberg und an der Vogtei über Kl. Reuthin für 8000 fl. und am 1. Mai 1364 Ober- und Unter-Sulz, Emmingen, Ebhausen, Effringen und Schönbronn (Reyscher Statutarrechte 554), außerdem noch die Oberlehensherrlichkeit über die Herrn von Berneck und von Gültlingen, welche der Hohenberger Graf am 12. Sept. 1367 dem Pfalzgrafen „hulden, schwören und


    Linie abkaufte. Sie bestand in der Burg Schilteck, den Dörfern Simmersfeld, Beuren, Altensteig (dem Dorf halb), Egenhausen, Rothfelden und Unterjettingen (letzteres O.A. Herrenberg), was alles aber der Verkäufer oder seine Erben mit 500 Pfund Heller wieder lösen konnten. v. Stillfried und Märcker, Mon. Zoller. 1, 217.

  1. Dort ist S. 672 als jüngster Bruder des im J. 1388 gestorbenen Otto’s einzufügen: Hugo Johannitercomthur zu Dätzingen † um 1412, und ist bei Rudolf genannt Rümeli zu setzen: † vor 1398 und zu streichen der Name der Gemahlin und des Sohnes. Nach Wahrscheinlichkeit werden von Schmid S. 301. 308. unter Burkhard, älteren Bruder des im J. 1356 gestorbenen Konrad, als Kinder gesetzt: 1. Konrad, 2. Burkhard, 3. Anna (h. 1. Friedrich Gr. v. Zollern, gen. Schwarzgraf, 2. Konrad Gr. v. Kirchberg) und unter den weiteren Bruder Otto als Sohn: Rudolf († vor 1421) Gemahl Margarethens von Thierstein und Vater Sigmunds, des zuletzt gestorbenen Hohenberger Grafen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_089.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)