Seite:OAB Nagold 090.png

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gehorsam sein“ hieß (Reichsständ. Archival-Urk. 1, 16); ferner erwarb er von Graf Rudolf von Hohenberg genannt Rümeli (Sohn Konrads † 1356 und Neffen vorangehenden Burkhards) am 19. Mai 1377 die noch übrige hohenbergische Hälfte Wildbergs und der Klostervogtei Reuthin nebst einigen andern Gütern für 5870 fl. Sonst erkaufte der Markgraf Bernhard von Baden um 1400 von dem ebengenannten Grafen Rudolf die Herrschaft Altensteig (s. A. im topogr. Theil). 1

Alle diese überwuchs im hiesigen Besitz die Herrschaft Wirtemberg[1]. In diesem Hause erkauften die Grafen Eberhard der Greiner und sein Bruder Ulrich den 23. Juni 1363 von dem Grafen Otto von Hohenberg für 25.000 fl. die Burg und Stadt Nagold, die Stadt Haiterbach sammt Fronhof und Kirchensatz, die Dörfer und Weiler Schietingen, Iselshausen, Bösingen, Schwandorf, Beihingen, die Wälder Schornzhart (westlich von Bösingen) und Eichhalden (östlich von Bösingen), auch alle zu diesen Besitzungen gehörige edle und andere Lehensträger, Zinsleute, Burgmannen etc., einen Antheil an der Vogtei über das Johanniterhaus Rohrdorf und das Kloster Reuthin u. s. w. (Sattler Gr. 1 Beil. Nr. 131. Wenn gleich hier nicht ausdrücklich genannt, so kamen wohl um dieselbe Zeit die Orte Ebershard und Warth, welche zum altwirtembergischen Amte Nagold gehörten, von Hohenberg an Wirtemberg). Die Grafen Ludwig und Ulrich von Wirtemberg erwarben den 10. Aug. 1440 von dem Pfalzgrafen Otto († 1461)[2] für 27.000 fl. die Burg und Stadt Wildberg, die Dörfer Ebhausen, Wöllhausen, Effringen, Schönbronn, Gültlingen, Ober- und Unter-Sulz, Emmingen, Haselstall, die Herrlichkeit über die Gotteshäuser Reuthin und Rohrdorf, wozu sie noch am 1. Okt. die Oberlehensherrlichkeit über die von Gültlingen (s. G. im topographischen Theil), von Berneck etc. überwiesen erhielten (Stälin Wirt. Gesch. 3, 293. 456). Herzog Friedrich ertauschte am 20. Dez. 1603 von dem Markgrafen Ernst Friedrich von Baden die Herrschaft Altensteig (mit den oben angegebenen Zugehörungen, auch Ettmannsweiler). Der wirtembergische Administrator Herzog Carl Rudolf (während der Minderjährigkeit Herzog Carls) erwarb am 14. Juni 1738 von dem Johanniterorden


  1. Bezüglich einzelner zumal kleiner Erwerbungen wie Fünfbronn’s, Wenden’s s. den topogr. Theil.
  2. Derselbe hatte den folgenden Besitz unter vielen anderen in der pfälzischen Theilung von 1410 erhalten. Tolner Hist. Pal., cod. dipl. 155, vergl. auch Reg. Boic. 13, 109.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_090.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)