Seite:OAB Nagold 127.png

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5) Die Ziegelhütte 1/8 Stunde südlich vom Mutterort an der Straße nach Spielberg gelegen.

6) Eine Sägmühle oberhalb der Stadt an der Nagold gelegen, wurde im Jahr 1844 erbaut.

Die erstmalige Nennung des Namens fällt in die Zeit um 1100, um welche Adelbertus de Aldunsteiga das Kl. Reichenbach mit zwei Huben in Leinstetten beschenkte (Wirt. Urk.-Buch 2, 403). Um 1120 erscheint Heinricus de Altdunsteiga, Dienstmann eines nicht näher bezeichneten Grafen Ulrich (ex familia Oudalrici comitis – wohl von Zollern-Hohenberg), im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach ungerechter Eingriffe in ein Gut dieses Klosters beschuldigt (Wirt. Urk.-Buch 2, 393).

Auf der ebengenannten Burg „zum Thurn“ saßen – ursprünglich als Vasallen der Pfalzgrafen von Tübingen – die Vögte von Altensteig, welche sich auch Vögte von Wöllhausen nannten und mit den Vögten von Vogtsberg, desgleichen den Herren von Berneck blutsverwandt waren (s. unten bei Wöllhausen. Über den pfalzgräflichen Zwischenbesitz überhaupt s. Schmid Grafen von Hohenberg 376.) Öfters vorkommende Taufnamen in dieser Familie sind Wolfram; Wolframus advocatus de A. Zeuge 1188 ist das erste bekannte Glied derselben. Nach dem Anfang des 13. Jahrh. machte Vogt Marquard von A. eine Pilgerfahrt in’s hl. Land, vor deren Antritt er das Kl. Bebenhausen mit Gütern in Bönnigheim bedachte und von welcher er nicht wieder heimkehrte (Mone Zeitschr. 3, 125). Ein Paar Jahrzehnte darauf treten Heinrich, Albert und Hugo und letzterer Name später wiederholt auf. Am 24. Dec. 1297 versprach Hugo der Vogt dem Kl. Reuthin für demselben schuldige 9 Pf. H. von seinem Wald an der Monharder Steig so viel abzutreten, als ihn zwei erbare Männer heißen würden. Seine Söhne Hug und Albert verkauften den 8. Juli 1299 dem Kl. Reuthin ihren Theil an dem Walde Wizzenhaldun bis an Bernecker Steig mit Zustimmung ihres Herrn Grafen Burkhard von Hohenberg (Schmid Grafen von Hohenberg Urk. 139). In den 1360er Jahren empfing Wolf von Altensteig „zu rechtem Mannlehen Bünswangen (bei Göppingen) das Bürglin und Weiler, Gericht und Gewaltsame, Holz und Feld, Leute und Güter und rührt von Aichelberg her.“ Ältestes Wirt. Lehenbuch. (Später erfährt man nichts mehr von Herren, welche sich von A. nennen).

Als den 26. Oct. 1381 Graf Rudolf von Hohenberg seine Grafschaft an Herzog Leopold von Österreich verkaufte, findet sich unter den Verkaufs-Gegenständen auch der Thurm zu A. mit der Losung

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_127.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)