Seite:OAB Nagold 136.png

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getrieben und die Pferchnutzung trägt der Gemeindekasse 100 fl. jährlich ein.

Die Schweinezucht ist nicht von Belang.

Die Gemeinde besitzt 2122/8 Morgen Waldungen, von deren jährlichem in 30 Klaftern bestehendem Ertrag jeder Bürger 1/2 Klafter und 25 St. Wellen als Bürgergabe erhält. Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tab. III.

Zu der Gemeinde gehört: der Gründelhof, welcher 1/4 Stunde nördlich vom Ort liegt.

Beihingen (alt Bigingen z. B. in Urkunde von 1292, Byingen 1363) gehörte zur Herrschaft Nagold und gelangte mit dieser 1363 an Württemberg.


Berneck.
Gemeinde III. Kl. mit 415 Einw., worunter 8 Katholiken (Filial von Rohrdorf). a. Berneck, Stadt; b. Bruderhaus Weiler; c. Roßrücken, Hof. – Ev. Pfarrei.


Berneck liegt unterm 26° 16′ 44,04″ östlicher Länge und 48° 36′ 15,21″ nördlicher Breite, 3 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt.

Wappen der Stadt Berneck.
Wappen der Stadt Berneck.

Als Wappen führt die Stadt das gültlingische, 3 schwarze Adler im silbernen Felde.

Auf der felsigen, ganz schmalen Spitze eines Bergrückens, der sich zwischen den tief eingeschnittenen Thälern des Kollbachs und des Bruderbachs hinzieht, liegt an dem Vereinigungspunkt der beiden Bäche das ursprüngliche, noch ummauerte Städtchen, während sich die Vorstadt in der schmalen Thalebene des Kollbachs lang gedehnt und weitläufig gebaut, einem Dorfe gleichend, hinzieht. An dem nordwestlichen Ende des eigentlichen Städtchens liegt außerhalb der Mauern auf der Anhöhe noch eine kleine Gebäudegruppe, die man ebenfalls als eine Vorstadt zu betrachten hat. Das Städtchen selbst besteht nur aus einer Straße, deren beide Häuserreihen mit den Rückseiten auf der Stadtmauer ruhen, welche an den oberen Rändern der steilen, felsigen Abhänge gegen die Thäler des Kollbachs und des Bruderbachs hinzieht. An dem südöstlichen Ende des Städtchens, steht auf der äußersten Spitze des Bergrückens die Kirche und an der nordwestlichen Seite desselben das Schloß. Das Städtchen war demnach von 3 Seiten natürlich fest und von der vierten, allein zugänglichen, durch das Schloß namhaft befestigt. Überdieß war dasselbe durch bedeutende Vorwerke an der südöstlichen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_136.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)