Seite:OAB Nagold 148.png

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1334 hatte Friedrich Müller von M. Fünfbronn veräußert, s. d. O.). Als der Graf Wolf 1387 seinen Antheil an der Grafschaft Eberstein an den Marggrafen Rudolf von Baden veräußerte, nahm er allein seine Burg M. mit ihrer Zugehör aus (Schoepflin Hist. Zar. Bad 5, 526, v. Krieg a. a. O. 84), verkaufte jedoch vor Ende 1389 auch diese an ebendenselben (Schoepflin a. a. O. 529, v. Krieg a. a. O. 86). Die Familien des hier angesessenen Lehensadels wechselten, 1402 gehörte M. dem Wolf von Ow (Steinhofer 2, 581). Markgraf Bernhard von Baden († 1431) belehnte mit dem Schlosse M. nebst Zugehör Heinrichen von Neipperg unter der Bedingung, daß derselbe das Schloß bauen, da wohnen und dem Markgrafen die Öffnung gestatten solle. Heinrich unterließ das Bauen, weßhalb Markgraf Jakob von Baden, Bernhards Sohn, das Lehen einzog und an Gerig von Ow verlieh. Heinrich von Neipperg brachte zwar 1439 eine Beschwerde gegen das Einziehen des Lehens vor ein badisches Mannengericht zu Ettlingen, wurde aber damit abgewiesen (Schoepfl. a. a. O. 6, 200). Im J. 1453 erscheint M. im Testament des genannten Markgrafen Jakob. Durch Heirath Stephans von Emershofen (O.A. Freudenstadt 287) mit Anna von Berg, verwittweten von Ow, war das Adelsgut kurz zuvor in den Emershofischen Besitz gekommen und vererbte sich an Stephans Sohn, Wolf Stephan (Schillingische Geschlechtsbeschr. 342. 343). Im J. 1481 stellte Hans von Zilnhart, 1485 Götz von Bachenstein einen Lehensrevers über M. aus. Im Anfang des 16. Jahrhunderts erscheint Sebastian von Nippenburg als Inhaber des Schlosses.

Die Oberlehensherrlichkeit verblieb den Markgrafen von Baden, auch als diese Altensteig verkauften. Markgraf Friedrich von Baden belehnte mit dem Schlosse 1622 den damaligen württ. Rath und Obervogt in Nagold Hans Heinrich von Offenburg (nachherigen k. schwedischen General und Kriegscommissär im schwäbischen Kreise), welcher 1626 dem Markgrafen 3000 fl. für das Schloßgut zahlte, solches jedoch bereits 1629 an die Gemeinde Bösingen veräußerte. Letztere ließ sich nunmehr von Württemberg, dem Administrator Herzog Ludwig Friedrich, damit belehnen.


Ebershardt,
Gemeinde III. Kl. mit 368 Einw. Dorf Filial von Warth.


Das ziemlich ansehnliche, in die Länge gedehnte Dorf (ehmals geschrieben Euwelshardt, Oewelshardt, Ewelhart) hat 2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und 1/2 Stunde südöstlich von

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_148.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)