Seite:OAB Nagold 150.png

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auf 5–10 fl. Die erzeugten Früchte reichen nicht für das örtliche Bedürfniß.

Die durchgängig 2mähdigen Wiesen, denen nur wenig Wässerung zukommt, ertragen durchschnittlich 20 Ctr. Heu und 8–10 Ctr. Öhmd per Morgen. Die Preise eines Morgens Wiese bewegen sich von 200–400 fl.

Die Obstzucht ist ganz unbedeutend.

Was die Zucht des Rindviehs betrifft, so gleicht diese derjenigen im Mutterort; für die Nachzucht derselben sind 2 Farren aufgestellt, welche ein Bürger gegen eine jährliche Belohnung von 80 fl. und der Nutzniesung von 2 Morgen Wiesen hält. Mit Jung- und Zugvieh wird einiger Handel auf benachbarten Märkten getrieben.

Eigentliche Schweinezucht findet nicht statt und die Schafzucht beschränkt sich auf 150 Stücke Bastard- und Landschafe, welche die Ortsbürger halten. Die Pferchnutzung trägt der Gemeinde 180 fl. jährlich ein.

Die aus den vorhandenen Gemeindewaldungen jährlich gewonnenen 120 Klafter, werden verkauft und von dem Erlös erhält jeder Bürger 4 fl., während in die Gemeindekasse etwa noch 1200 fl. fließen.

Den Hof „Grashart bei Ewelhart“ verkaufte im Jahr 1312 Heinrich von Vogtsberg unter dem Siegel seines Herrn des Grafen Burkhard von Hohenberg an das Kloster Reuthin. (Schmid Gr. v. Hohenberg Urk. 183).


Ebhausen und Wöllhausen,
Gemeinde II. Kl. mit 1356 Einw., worunter 13 Kath. – Evang. Pfarrei mit Marktgerechtigkeit; Die Kath. sind nach Rohrdorf eingepfarrt.


Beide Orte bilden ein zusammenhängendes, über 1/4 Stunde langes Dorf, von welchem Wöllhausen auf beiden Seiten der Nagold theils in die Thalebene, theils an die Ausläufer der Thalgehänge hingebaut ist, während Ebhausen auf einem wohlgerundeten Vorsprung gegen das linke Nagoldufer eine freie und sehr angenehme Lage hat. Der Ort ist im Allgemeinen freundlich und mit reinlichen Ortsstraßen, von denen die bedeutenderen gekandelt sind, versehen. Die Gebäude sind in den unteren Stockwerken meist aus Stein, in den oberen aus Holz erbaut und haben, namentlich in Ebhausen, zuweilen ein städtisches Aussehen. Ebhausen hatte auch 2 Thore, das Ebhauser und das Wöllhauser Thor, ersteres stand am südöstlichen Ende des Orts, letzteres etwa in der Mitte des gegenwärtigen Dorfs.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)