Seite:OAB Nagold 200.png

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Kl. St. Peter auf dem Schwarzwald gegen 1122 ein Gut (Schannat Vind. lit. 1, 161).

Einen Hof zu „Schweindorf“ schenkte Graf Ulrich von Württemberg, „die Wurst an den Bachen (d. h. nach der Speckseite) werfend“ am 12. Februar 1473 dem Herzog Sigmund von Österreich, welcher sich dessen zu „Kurzweil und Weidwerk“ bedienen sollte (Fontes rer. Austriac. Abth. 2. Bd. 2, 271).


Ober-Thalheim,
Gemeinde III. Kl. mit 570 Einw., worunter 15 Evang. a. Ober-Thalheim, Dorf, b. Ziegelhof. – Filial von Unter-Thalheim; die Evang. sind nach Haiterbach eingepfarrt.


In dem freundlichen Steinach-Thale, nur einige 100 Schritte oberhalb Unter–Thalheim und 21/4 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt liegt der mittelgroße, etwas enge angelegte, in die Länge gedehnte Ort, welcher theils in die Thalebene, theils an die südöstlichen Thalgehänge hingebaut ist. Die meist kleinen, aus Holz erbauten Gebäude verrathen die Mittellosigkeit der Einwohner.

Am westlichen Ende des Orts liegt ziemlich erhöht die kleine, unansehnliche, dem heil. Martin geweihte Kirche, die an der Ostseite 3seitig geschlossen ist; an der westlichen Seite steht der 4eckige, mit einem Satteldach versehene Thurm. Das Innere enthält einen im Rococcogeschmack, kunstlos ausgeführten Altar. Die Kirche ist Eigenthum der Gemeinde, welche sie auch im Bau zu unterhalten hat.

Im Jahr 1845 wurde ein eigener Begräbnißplatz errichtet; früher mußten die Verstorbenen in Unter-Thalheim beerdigt werden.

Das beinahe in der Mitte des Orts gelegene, ansehnliche Schulhaus enthält ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die Gemeinderathsstube.

Gutes Trinkwasser ist hinreichend vorhanden und überdieß fließt die Steinach durch den Ort und setzt daselbst eine Mühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang in Bewegung. Das Fischrecht in derselben hat die Gemeinde, welche es um 1 fl. 24 kr. jährlich verpachtet.

Die im Allgemeinen fleißigen Einwohner finden ihre Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht; die ärmere Klasse derselben sucht sich durch Taglohnarbeiten ihr spärliches Auskommen zu sichern. Die Vermögensumstände sind sehr verschieden; der wohlhabendste

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)