Seite:OAB Nagold 229.png

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Obstzucht ist nicht von Belang und beschränkt sich auf die zunächst am Ort gelegenen Baumgärten.

Der aus einer gewöhnlichen Landrace und Allgäuer Vieh bestehende Rindviehstand ist ziemlich gut und wird durch 2 Farren, die ein Bürger Namens der Gemeinde hält, nachgezüchtet. Der Handel mit Vieh ist unbedeutend.

Was die Schafzucht betrifft, so lassen die Ortsbürger etwa 160 Stück Landschafe auf der Markung laufen, ohne jedoch Weidgeld entrichten zu müssen; die Pferchnutzung trägt der Gemeinde 150–200 fl. jährlich ein.

Schweinezucht wird nicht betrieben, und sämmtliche Ferkel kauft man auswärts für den eigenen Bedarf.

Die Zucht der Bienen wie auch der Ziegen ist von keinem Belang.

Von den Gewerben sind, außer den gewöhnlichen Handwerkern, 3 Schildwirthschaften und 1 Krämer zu nennen.

Die Gemeinde besitzt 100 Morgen Waldungen, deren jährlicher in 41 Klaftern bestehender Ertrag über Abzug des Gemeindeholzes um etwa 400 fl. zu Gunsten der Gemeindekasse verkauft wird.

Die jährliche Gemeindeschadensumlage beträgt 800 fl.

Zu der Gemeinde gehört:

Die Ziegelhütte, welche 1/4 Stunde südlich vom Ort in dem Bömbach-Thälchen liegt.

Mit Altensteig kam Sp. 1603 von Baden an Württemberg, welchem bereits 1396 Hug von Berneck hiesige Güter zu Lehen aufgetragen hatte.

Im Jahr 1491 wurde die hiesige Kapelle von der Pfarrei Haiterbach abgetrennt und zur eigenen Pfarrkirche erhoben.

Die Pfarrei ist königlicher Collatur.


Sulz (Ober- und Unter-),
Gemeinde III. Kl. mit 813 Einw. worunter 3 Kath. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Rohrdorf eingepfarrt.


In dem tief eingeschnittenen, engen, jedoch anmuthigen Agenbach-Thal, auch Sulzer-Thal genannt, welches ein Seitenthal des Nagold-Thales ist, haben die beiden, nur 1/8 Stunde von einander entfernten Orte eine freundliche wohlgeschützte Lage.

Die beiden, eine Gemeinde bildenden Orte liegen 21/4 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt und sind durch Vicinalstraßen nach Kuppingen, Unter-Jettingen, Ober-Jettingen, Gültlingen und Wildberg mit der Umgegend in Verkehr gesetzt. Die Anlage der Orte ist unregelmäßig und ziemlich uneben; die aus Holz erbauten

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_229.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)