Seite:OAB Nagold 247.png

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Monhardt ein kleiner Weiler, welcher 1/4 Stunde nördlich vom Mutterort an der Vicinalstraße von Wöllhausen nach Altensteig liegt.

Trinkwasser ist hinreichend vorhanden und die natürlichen, wie die landwirthschaftlichen Verhältnisse sind beinahe die gleichen wie im Mutterort, nur der Boden besteht hier durchgängig aus den Zersetzungen des bunten Sandsteins.

Der Weiler gehörte früher zur Gemeinde Ebhausen bis er im Jahr 1834 der Gemeinde Walddorf zugetheilt wurde.

Am 31. Mai 1297 übergab Hug der Vogt von Wöllhausen mit „seines Herrn Hand Graf Burkhards von Hohenberg“ sein Gut Monhart dem Kloster Reuthin, welches auch 1300 einen hiesigen Hof erhielt (Schmid Grafen von Hohenberg 146).

Nach einer Urkunde vom 1. Nov. 1330 hatte das Enzklösterle 30 Schill. Heller jährlicher Einkünfte auf dem Hofe M.

Am 11. Juli 1628 verkaufte Herzog Johann Friedrich von Württemberg den Monhardtshof an den vorherigen Bestandmeier Georg Spären für 2900 fl.


Warth,
Gemeinde III. Kl. mit 377 Einw. wor. 3 Kath., – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Rohrdorf eingepfarrt.


Der nicht große, ziemlich regelmäßig und etwas gedrängt angelegte Ort, dessen reinlich gehaltene Straßen durchaus gekandelt sind, liegt 21/2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und hat auf der Hochebene zwischen dem Nagold- und Schwarzenbach-Thal eine freie Lage mit schöner Aussicht an die Alp. In Folge dieser Lage ist die Luft zwar gesund, jedoch etwas rauh und stets bewegt; Frühlingsfröste schaden zuweilen, dagegen kommt Hagelschlag selten vor.

Beinahe in der Mitte des Orts steht die Pfarrkirche auf einem freien Platz, von dem Vicinalstraßen nach Berneck, Ebershardt, Gaugenwald und Ober-Haugstett nach 4 Richtungen ausgehen; eine weitere Vicinalstraße führt nach Mindersbach.

Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im J. 1768/69 durchaus in einen einfachen Styl verändert und trägt auf der vorderen Giebelseite ein verschindeltes Thürmchen (Dachreiter) mit 2 Glocken, von denen eine im J. 1856 von Heinrich Kurtz in Stuttgart umgegossen wurde; die andere ist sehr alt und trägt weder Schrift noch Zeichen. Das Innere der Kirche hat außer einem alten hohlen Taufstein und einigen germanisch geschnittenen und bemalten Leisten an der flachen Decke nichts Bemerkenswerthes. An

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_247.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)