Seite:OAB Neuenbuerg 011.png

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im Norden des Bezirks am Fuß eines aus Wellenkalk bestehenden Hügels gelegen, wegen der Wasserarmuth dieser Gebirgsart zuweilen des nöthigen Trinkwassers entbehrt.

Periodisch fließende Quellen (sog. Hungerbrunnen) kommen bei Schömberg und Dobel etc. vor.

b. Mineralquellen.

Außer den heilsamen, warmen Quellen in Wildbad (s. hierüber die Ortsbeschreibung) sind noch zu nennen: der Lindenbrunnen in Moosbronn, dem heilsame Kräfte zugeschrieben werden, ein Brunnen bei Dobel am Fuß des Staatswaldes „Sommerhalde“ hat eine ziemlich hohe Temperatur, die Quelle an der Lappach-Sägmühle bei Enzklösterle soll wegen der Güte ihres Wassers von Kranken besucht werden, der Lindenbrunnen in Feldrennach zeichnet sich durch höhere Temperatur aus, im Gaisthal bei Herrenalb soll eine warme, dem Wildbad gleiche Quelle bestanden haben, nun aber verschüttet sein, auch im Grösselthal sei eine ähnliche Quelle, der gute Brunnen bei Kapfenhardt soll 19° Wärme und heilsame Kräfte haben, der Märzenbrunnen bei der Kirche zu Ober-Niebelsbach soll früher wegen seiner heilsamen Wirkungen häufig besucht worden sein.

c. Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

1) Die Enz, der bedeutendste Fluß des Bezirks und diesen in seiner ganzen Länge durchfließend, erreicht 3/4 Stunden unterhalb ihres eigentlichen Ursprunges (Enzbrunnen) in der Nähe von Mittel-Enzthal die südlichste Spitze des Bezirks und bildet von hier an bis zum Christophshof die Grenze desselben, nachdem sie in raschem, wenig gekrümmtem Lauf ihren Weg über Enzklösterle und Nonnenmiß in nordöstlicher Richtung genommen hatte. Bei dem Christophshof tritt sie nun ganz in den Bezirk ein, ändert ihre Richtung mehr gegen Norden und fließt vielfältig gekrümmt über die Orte Lautenhof, Wildbad, Calmbach, Höfen und Neuenbürg. Unterhalb Neuenbürg nimmt der Fluß eine östliche Richtung an und verläßt nach einem halbstündigen Lauf den Bezirk, indem er in das Großherzogthum Baden übertritt, übrigens noch eine Strecke von einer halben Stunde in meist nördlicher Richtung die Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden bildet und erst 1/8 Stunde östlich von Birkenfeld den Bezirk gänzlich verläßt, um nach einem etwa 3stündigen Lauf durch das Badische über Pforzheim wieder bei Enzberg nach Württemberg einzutreten und in den Neckar bei Besigheim zu münden. Der sehr fleißige Fluß setzt nicht nur während seines 91/2stündigen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 011. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_011.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)