Seite:OAB Neuenbuerg 016.png

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zurücklegt, treibt der Bach 2 Sägmühlen, die übrigens in trockenen Jahrgängen wegen Wassermangels zuweilen stille stehn.

l) Der Bachrausch entspringt in Birkenfeld und mündet nach 1/4stündigem Lauf in die Enz.

m) Ein Bach ohne Namen beginnt unfern der Birkenfelder Ziegelhütte, tritt bald in das Großherzogthum Baden über und mündet nach einem Lauf von 1/4 Stunde ein.

2) Die Nagold, welche zwar den Bezirk selbst nicht berührt, jedoch in einer Länge von beinahe 3 Stunden unfern der östlichen Grenze desselben hinfließt, erhält folgende Zuflüsse aus dem Bezirk:

a) Der Kollbach entspringt bei Igelsloch und eilt in raschem Lauf der Nagold zu, mit der er sich nach einem 11/2stündigen Lauf bei der Sägmühle oberhalb Liebenzell vereinigt. Sein Thal ist anfänglich ein ganz unbedeutendes zwischen Ackergeländen hinziehendes, geht aber allmählig in ein sehr enges, tief eingeschnittenes Waldthal über.

b) Der Längenbach entspringt im Glasbrunnen 1/4 Stunde südöstlich von Ober-Lengenhardt, nimmt das in Maisenbach beginnende Maisenbächlein auf und verläßt den Bezirk nach einem Lauf von 1/4 Stunde, um bei Liebenzell (O.A. Calw) einzumünden. Sein Thal gleicht dem vorhergehenden, nur ist es noch kräftiger und tiefer eingeschnitten.

c) Der Reichenbach beginnt unter dem Namen Eulenbach im sog. Eulenloch 1/4 Stunde östlich von Langenbrand und mündet bei Unter-Reichenbach (O.A. Calw) ein. Der rasche, fleißige Bach, welcher in vielen Krümmungen durch ein enges, sehr tiefes Waldthälchen sich wendet, treibt auf seinem 5/4 Stunden langen Weg mehrere Wasserwerke.

3) Die Alb hat ihren Ursprung an dem nördlichen steilen Abhange des Langmartskopfs unfern der württembergisch-badischen Landesgrenze, fließt mit starkem Gefäll und vielfältig gekrümmt über Herrenalb, um 3/4 Stunden unterhalb dieses Orts in das badische Gebiet einzutreten und nach einem Lauf von 11 Stunden bei Knielingen in den Rhein zu münden. Während ihres Laufs durch den Bezirk (21/2 St.) setzt sie viele Mühlen etc. in Bewegung; früher wurde das Flüßchen auch zum Flößen von Lang- und Scheiterholz benützt. Das viel gekrümmte, von den bis jetzt beschriebenen Thälern des Bezirks wesentlich verschiedene Thal der Alb ist anfänglich sehr enge und die zunächst der wiesenreichen Sohle sich anlehnenden bewaldeten Abhänge sind ziemlich unbeträchtlich, indem die bedeutenderen, steilen Gehänge etwas entfernt von dem Thale hinziehen und gegen dieses nur minder hohe, vielfältig unterbrochene Ausläufer und Vorsprünge senden. Bald aber treten auch die obern Gehänge etwas näher und bilden ein enges, tiefeingeschnittenes, wildromantisches Thal, das sich in der Nähe von Herrenalb namhaft erweitert und

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 016. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_016.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)