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von einer Lehrerin und einer Gehilfin beaufsichtigt und unterrichtet werden.

Außer diesen öffentlichen Schulanstalten bestehen in Neuenbürg eine lateinische Privatschule, gegenwärtig mit 7 Knaben, und in Wildbad eine höhere Töchterschule, in der 19 Schülerinnen von 4 Lehrern und einer Gouvernante unterrichtet werden.

Auch besteht in Neuenbürg die sogen. Schillerstiftung, die je am Sonntag den jüngeren Leuten Gelegenheit zur Lectüre in unterhaltenden und belehrenden Schriften bietet.

b. Wohlthätigkeitsanstalten.

Rettungsanstalten bestehen:

1) in Wildbad „die Herrenhilfe,“ ein Zweig der Dr. Wernerschen Kinderheilanstalt in Ludwigsburg; es werden daselbst Kinder, und zwar in der Regel solche, welche des Bades bedürfen, jedoch nur Sommers aufgenommen und verpflegt. Die Kosten werden theils mit den Kostgeldern, theils durch Privatbeiträge bestritten; der Erfolg ist ein günstiger und nach dem neuesten Jahresbericht befinden sich gegenwärtig 112 Kinder in der Anstalt.

2) In Herrenalb „die Thalwiese“ für verbrecherische Knaben, deren gegenwärtig 13 sich dort befinden. Die Knaben, welche über die Schuljahre hinaus, meist bis zum 18. Jahre in der Anstalt verbleiben sollen, werden von einem Hausvater und einem Lehrer in den Fächern der Werk- und Sonntagsschulen unterrichtet und mit Landwirthschaft beschäftigt. Das zu der Anstalt gehörige Gut beträgt, nebst den erforderlichen Gebäuden, 117 Morgen.

3) In Ober-Lengenhardt die Anstalt des Dr. Gustav Werner mit 23 Kindern, welche die Volksschule besuchen, mit leichten Handarbeiten und den Sommer über auf dem zur Anstalt gehörigen, 70 Morgen großen Gut mit Feldbau beschäftigt werden.

Frauenvereine bestehen in Wildbad und Calmbach zur Kostreichung an arme Kranke; überdieß befindet sich in Wildbad ein Frauenverein zur Unterstützung der Kleinkinderschullehrerin.

Ein Leichenverein mit 210 Mitgliedern besteht in Neuenbürg. In Sterbefällen erhalten die Hinterbliebenen des Verstorbenen 20 fl.; diese Summe wird in jedem einzelnen Fall mittelst Umlagen auf die Mitglieder erhoben.

Der Hilfsverein für entlassene Strafgefangene besteht seit 1837 und ist mit dem Centralverein in Stuttgart in Verbindung.

Die Oberamtssparkasse wurde im Jahr 1853 durch die

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 083. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_083.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)