Seite:OAB Neuenbuerg 139.png

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und letztere Herrschaft brachte allmählig 1414, 1442, 1528 und 1598 den ganzen Ort an sich (s. Conweiler, z. J. 1528 s. unten, und z. J. 1598 Sattler Herz. 5, 218).

Die Herren von Straubenhardt hatten ursprünglich eine den nordwestlichen Theil unsers Bezirks begreifende, bis zum Dobel einschließlich herauf sich erstreckende Herrschaft; einzelne Güter besaßen sie im 12. Jahrh. in Bauschlott (Cod. Hirs. 68 b), im 12. Jahrh. auch in Dertingen (O.A. Maulbronn. Mone, Zeitschr. 1, 109). In sehr früher Zeit waren sie Dienstmannen der Grafschaft Calw, zuletzt der Grafschaft Württemberg, trugen aber namentlich auch ansehnliche Lehen von der Grafschaft Eberstein, wie das Dorf Dobel (s. d.). Burkhard, Schwigger, Konrad, Eberhard um 1100 (Cod. Hirs. 32 a, vergl. auch 38 b, 41 a, 45 b, 64 b, 68 b) sind die ältesten bekannten Namen des Geschlechts, von denen sich Eberhard um 1150 und 1186 (Wirt. Urk.Buch 2, 50. Mone, Zeitschr. 1, 105), Burkhard 1219 (v. Krieg Grafen von Eberstein 362) und Konrad, dieser im 13. Jahrh. öfters, wiederholt; im J. 1261 kommt vor Berthold (Mone, Zeitschr. 1, 252, ein Berthold † 1323 Kausler 126).

Das Schloß Straubenhardt selbst war im 14. Jahrh. Ganerbschloß der von Straubenhardt[1] und der von Schmalenstein. In dem J. 1360 hielten die Besitzer zu der fehdelustigen Raubrittergesellschaft der Martinsvögel, mußten es aber auch erfahren, daß deshalb 1367 von dem Grafen Eberhard dem Greiner von Württemberg und dessen Genossen eben dieses Schloß erobert, jedoch nicht auf lange behalten wurde (Stälin, Wirt. Gesch. 3, 302). Darüber mußten die Ganerben, die von Schmalenstein und Albrecht von Straubenhardt am 30. Jul. 1369 dem Herzog Ruprecht dem älteren Pfalzgrafen die Burg zu einem offenen Haus machen (Hdschr. der k. öff. Bibl. hist. fol. nr. 395 Bl. 184 b), ferner Gerhard († 1392 Kausler 126), Conz und Aberlin von Straubenhardt und mehrere andere den 6. Mai 1374 dem Württemberger Grafen die Öffnung und den Vorkauf der Burg zusichern. Am 16. Juni 1381 verschrieben sich der genannte Graf Eberhard mit seinem Sohn Ulrich gegen die badischen Markgrafen Bernhard und Rudolf Gebrüder, ihnen getreulich beholfen zu seyn, daß die Veste Straubenhardt, welche sie mit einander gebrochen haben (wozu sie wohl nicht lange zuvor Anlaß bekommen hatten), nicht mehr gebaut werden sollte, und am folgenden Tage gaben die Markgrafen von Baden den Grafen von


  1. Über Siegel dieser Familie s. Mone, Zeitschr. 5, 212. 6, 220. 8, 337.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_139.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)