Seite:OAB Neuenbuerg 188.png

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gezogen und namentlich von dem Gutsbesitzer und Holzhändler Ludwig Rechfuß umfassend cultivirt. Die Zucht der Schweine ist beträchtlich und erlaubt noch einen namhaften Verkauf an Ferkeln. Ziegen werden ziemlich viele gehalten. Gegenstand der von dem Staat verpachteten Fischerei sind hauptsächlich die in der Enz vorkommenden Forellen. Außer den schon genannten Gewerben sind noch 2 Schildwirthschaften und die nöthigsten, den örtlichen Bedürfnissen dienenden Handwerker vorhanden.

Der Verkehr mit der Umgegend ist nicht nur durch die Neuenbürg-Wildbader Landstraße, sondern auch durch Vicinalstraßen nach Dennach und durch das Eyachthal nach Dobel gesichert; überdieß führt noch ein guter Fahrweg nach Langenbrand. Der Ort liegt 5/4 Stunden südlich von Neuenbürg, 3/4 Stunden nördlich von dem Mutterort und 5/4 Stunden nordöstlich von Wildbad.

Früher durch einen Anwalt verwaltet, wurde der Ort erst in neuerer Zeit eine eigene Schultheißerei und selbstständige Gemeinde. Die verhältnißmäßig ziemlich große, sehr bergigte Markung ist, mit Ausnahme der Thalebenen und den untersten Ausläufern der Thalgehänge durchgängig mit Waldungen bestockt, von denen 1100 Morgen Eigenthum der Gemeinde sind; von dem jährlichen, 700 Klafter betragenden Ertrag derselben erhielt früher jeder Bürger 4 Klafter, wofür in neuerer Zeit je 31 fl. dem Berechtigten gereicht werden, dagegen verkauft die Gemeinde das schlagbare Holz als Langholz mit großem Vortheil, so daß über Abzug der an die Bürgerschaft ausgetheilten Gelder noch gegen 5000 fl. jährlich in die Gemeindekasse fließen. Überdieß ist jedem Bürger 1/2 Morgen Gemeindewiesen zu unentgeldlicher Benützung überlassen.

Die Gemeindeverwaltung war bis jetzt nicht genöthigt, Gemeindeschaden umzulegen; das Stiftungsvermögen beträgt 1200 fl., auch ist eine jährliche Revenue für Armenunterstützungen vorhanden (s. über Gemeinde- und Stiftungsvermögen Tabelle III.).

An Württemberg kam Höfen mit Neuenbürg.

Die ältere Benennung des Ortes ist „zum Hof“ (locus dictus zu dem hofe in Urkunde vom 26. Juli 1376), zu den Höfen.


Igelsloch,
Gemeinde III. Kl. mit 212 Einw., Igelsloch, Dorf mit dem Weiler Unter-Kollbach und Sägmühle; Pfarrfilial von Schömberg.


Auf der Hochebene zwischen der Enz und der Nagold liegt unfern (östlich) von der Wasserscheide der beiden Flüsse an dem Anfang des Kollbachthälchens, der weitläufig gebaute, aus einzelnen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_188.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)