Seite:OAB Neuenbuerg 216.png

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Trennung von der Pfarrkirche zu Gräfenhausen zu einer eigenen Pfarrkirche erhoben.

Die Patronats- und Nominationsrechte hängen von königlicher Collatur ab.

Vom J. 1635–39 war Rudmersbach-Ottenhausen ein Filial von Langenbrand, von 1639–56 aber von Schömberg. In früherer Zeit war dagegen Spielberg (bad. Amt Durlach) ein Filial von Ottenhausen; noch jetzt heißt der Weg, welcher dahin führt, der Todtenweg.

Als adeliches Gut gehörte Rudmersbach zum Kanton Neckarschwarzwald; der Streit wegen der Collectation allhier und in Schwann wurde durch Vertrag vom 30. Oct. 1769, in welchem die Ritterschaft die Collectation mit allen zugehörigen Rechten an Württemberg überließ, geordnet.

Die Hochmühle steht an der Stelle des abgegangenen Ortes Wolmersbüren (Volmarspur 1233, Wolmersbuwer 1332), welchen am 26. Merz 1233 der Markgraf Hermann von Baden dem Kl. St. Gallen zu Lehen auftrug (Orig. in St. Gallen) und welchen Markgraf Rudolf von Baden im Sept. 1293 an das Kloster Herrenalb zum immerwährenden, freien Eigenthum überließ (Mone Zeitschr. 2, 371, 6, 210, an letzterer Stelle: Nallen mvle bi Wollmersbuwer in Urk. v. 1332).


Rothensol,
Gemeinde III. Kl., mit 329 Einw., a. Rothensol, Dorf, b. Dobelbach-Sägmühle, c. Steinhäusle, Hof; Filial von Dobel, mit Ausnahme der Parcellen b. und c., welche nach Herrenalb eingepfarrt sind.


Das langgedehnte Dorf liegt frei auf der Neusatzer Hochebene, nicht ferne dem steilen Abhange gegen das Alb-Thal, und zwar 3 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt, 1 Stunde nordwestlich von dem Mutterort Dobel und 3/4 Stunden nordöstlich von Herrenalb. Die meist kleinen, theilweise noch mit Schindeln gedeckten Wohnungen lagern sich zwischen Obstbäumen in mäßigen Abständen zu beiden Seiten einer Straße, welche in die 1/8 Stunde vom Ort vorüberführende Neuenbürg-Herrenalber Landstraße einzieht und dem Ort den Verkehr nach Außen sichert.

In der Mitte des Orts steht angenehm das neu erbaute Schulhaus, welches neben dem Lehrzimmer auch die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath enthält.

Vermöge der hohen Lage des Orts ist die Luft rauh, jedoch

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_216.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)