Seite:OAB Neuenbuerg 225.png

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in das Badische absetzt, und einige Rechenmacher, die ihre Arbeiten gleichfalls nach Außen verkaufen, zu nennen.

Durch den Ort führt die einerseits von Neuenbürg, anderseits von Pforzheim herkommende Landstraße nach Herrenalb, überdieß sichern den Verkehr mit der Umgegend Vicinalstraßen nach Arnbach, Gräfenhausen, Feldrennach, Conweiler und Dennach.

Der Gemeindehaushalt (s. Tab. III.) ist geordnet und eine Gemeindeschadensumlage nicht nöthig; die Gemeinde besitzt neben 7000 fl. Kapitalien 634 Morgen Waldungen, deren jährlicher, in 245 Klaftern bestehender Ertrag meist als Nutzholz verkauft wird, was der Gemeindekasse eine Rente von etwa 2000 fl. sichert. Das Abholz wird an die Bürger unentgeldlich abgegeben. Auch die Stiftungspflege ist bemittelt; an besonderen Stiftungen sind vorhanden: a) das von den Herzogen Ulrich und Eberhard Ludwig gestiftete Spendallmosen mit 150 fl. 17 kr.; b) für den Heiligen: von Susanna Schaible 4 fl., von Alt Mich. Merkles Wittwe 10 fl., von Ludwig Schüßler 5 fl., von Christoph Rapps Wittwe 15 fl., Antheil an der Klein’schen Stiftung mit 23 fl. 30 kr. c) für Hausarme: von Barbara Schmidin 5 fl., von Michael Schüßler 2 fl.. von Ludwig Seegers Wittwe 4 fl., von dem pens. Revierförster Hettmannsperger 100; d) für die Schule von Joh. Georg Seeger, Bäcker, 60 fl., von ungenannten Personen 20 fl., von dem pens. Revierförster Hettmannsperger 100 fl., von Gemeinderath Scholl 10 fl.

Schwann besaßen im 15. Jahrh. Württemberg und Baden je hälftig und hatten allda einen „gemeinen Amptmann“ (Urk. v. 1479); am 1. Juli 1528 ertauschte Württemberg die badische Hälfte von dem Markgrafen Philipp. Zugleich war Schwann ein Adelssitz der hier begüterten Herrn von Straubenhardt und deren Verwandten der Herren von Schmalenstein, hernach der Schöner von Straubenhardt; Conz von Schmalenstein trug den 28. März 1368 1/4 des Dorfes an Wolf von Wunnenstein zu Lehen auf. Von den Erben Hansens von Straubenhardt erkaufte Graf Ludwig von Württemberg 1442 deren Antheil und Herzog Friedrich von Württemberg 1598 von Sebast. und Georg Schöner von Straubenhardt 2/3 des hiesigen Schlosses und 2/6 des Stabs und Gerichts und 1599 von Achior von Ulm Schönerschem Tochtermann 1/3 am Schlosse und 1/6 am Dorfe. Durch den Landtagsabschied vom 25. Januar 1605 wurde Schwann der Landschaft incorporirt. (Über die hiesige Collectation des ritterschaftlichen Cantons Neckarschwarzwald s. Rudmersbach.)

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_225.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)