Seite:OAB Neuenbuerg 262.png

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auswärtigen Höfen sind zu erwähnen der Markgraf Friedrich von Brandenburg 1498, der Pfalzgraf Friedrich und der Bischof Christof von Augsburg beide 1524, Erzbischof Hermann von Cöln 1526 (Heyd, Ulrich 2, 281), der Statthalter von Württemberg Georg Truchseß von Waldburg 1529 (Heyd, a. a. O. 291), Churfürst Pfalzgraf Otto Heinrich († 1559), Carolus Markgraf zu Baden 1571, Wilhelm Landgraf zu Hessen mit seiner Gemahlin Ursula geb. Prinzessin von Württemberg 1576, Ernst Friedrich Markgraf zu Baden-Durlach 1581 (Eifert, Calmbach 33). Um auf die neueste Zeit überzugehen, so besuchte das Bad 1852 der Herzog von Nassau, 1855 der Großherzog von Weimar, wiederholt der Herzog Joseph von Altenburg, Prinz Peter von Oldenburg u. a. Eine besondere Glanzzeit hatte das Bad in den Jahren 1856 und 1857 durch den Besuch der Kaiserin Mutter von Rußland und des kronprinzlichen Paares von Württemberg; auch im Sommer 1860 wiederholten sich diese hohen Besuche. Aus dem Ritter- und Bürgerstande kamen schon früher weither zahlreiche Besucher; so gegen Ende des 15. Jahrh. von Regensburg und Straßburg[1]. Celebritäten aus dem Anfang des 16. Jahrh. sind Ulrich v. Hutten, welcher 1519 (Ulrich v. Hutten, Schriften h. v. Böcking 1, 273), und Franz von Sickingen, welcher damaliger Besitzer dieser Gegend im J. 1521 (Strauß, Hutten 2, 195) hier badete.

In neuerer Zeit wurden auf die Kriege der französischen Republik und Kaiser Napoleons I. hin viele Wunden hier geheilt; schon 1797 kamen viele verwundete Officiere von dem Heere des Prinzen Condé hieher.

Hauptsächlich gestiegen ist jedoch die Frequenz in den Jahren 1830 bis 1850 und diese Frequenz wurde Grund und war bald auch theilweise die Folge der Neubauten, welche für Badzwecke die königliche Regierung machte[2]. Von fernen Landen liefern Rußland, England, Nordamerika jährlich ihr bedeutendes Contingent von Gästen; in England machte besonders die 1837 verfaßte Schrift des Dr. Granville


  1. cf. Petr. Schott Lucubr. Argent. 1498. Bl. 12 b. 14 b. 52 b. 83 a. Diesem Peter Schott überschickte Geiler von Kaisersberg in dieses Bad einen Lustigmacher, welche seine Rolle sehr gut spielte.
  2. Es betrug nach amtlichen Notizen:
    im Jahr die Zahl d. Kurgäste Zahl d. abgegebenen Bäder.
    1830 0470 12.000
    1850 2336 53.187
    1860 3149 70.033
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_262.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)